Der eine geht, der andere kommt – und davor war noch Versammlung…
Martin Risch
Das vermeintlich Wichtigste vorweg: Die Gemeinde Altendorf verfügt über sehr solide Finanzen. Die Erfolgsrechnung 2024 schloss 1,5 Mio. Fr. besser als budgetiert. Mehreinnahmen von Steuern über rund 735 000 Franken sind mit ein Grund. Zudem wurde der Nettoaufwand in sieben der zehn Hauptkostenstellen unterschritten, wie Säckelmeister Davor Fischer vor einer stattlichen Anzahl Versammlungsteilnehmenden präsentierte. Deutlich weniger als vorgesehen wurde investiert. Rund 11,8 Mio.Fr. waren budgetiert, investiert wurden indes nur 5,4 Mio.Franken. Hauptgrund ist, dass bei der Schulraumerweiterung von den geplanten 7 Mio. nur 3,15 Mio. Franken ausgeführt werden konnten. Alles in allem verfüge Altendorf über «eine starke Substanz», so Fischer. Das Eigenkapital beträgt rund 35 Mio. Franken. Zu den Zahlen gabs keine einzige Wortmeldung, die Jahresrechnung 2024 hiess die Versammlung einstimmig gut.
«Der Park am See ist kaum mehr wegzudenken»
Ebenfalls fast ohne Wortmeldung ging die Abrechnung des Projekts «Park am See» durch. Gemeindevizepräsident Christian Iten liess die Entstehungsgeschichte in aller Kürze Revue passieren. 2016 hatte das Stimmvolk den Baukredit gesprochen. Wegen der Bauteuerung und juristischer Fragen der Zufahrtsberechtigung wurde das Vorhaben teurer, eine zweite Abstimmung war nötig. Insgesamt belief sich der Baukredit dann auf 3,34 Mio. Franken. Dieser konnte nicht ganz eingehalten werden, wie Iten aufzeigte. Ende gut alles gut, am 25. Mai 2024 durften die Projektverantwortlichen den Park am See der Bevölkerung offiziell zur Nutzung übergeben. «Der Park wird rege genutzt und ist kaum mehr wegzudenken», wie Iten bemerkte.
Zur Kreditüberschreitung von gut 200000Fr. gabs eine einzige Frage. Thomas von Rohr (Ex-Rechnungsprüfer der Gemeinde) betonte, «ich finde den Park hervorragend», er erkundigte sich sodann über die Kosten, die der Einsprecher des Projekts den Steuerzahler gekostet habe, «sind es 400000 oder 700000Franken?». Gemeindepräsident Beat Keller führte kurz aus, dass beim Kauf des Parkgrundstücks vergessen gegangen sei, die Erschliessung rechtlich zu sichern. Im Übrigen sei es ein Grundrecht eines jeden, Einsprache zu machen. «Sicher hat das ein paar Franken gekostet, aber ich will nicht weiter rumstochern.» Zentral sei, der Park am See komme bei der Bevölkerung gut an. Die Abrechnung des Verpflichtungskredits hiess die Versammlung klar gut (bei nur drei Gegenstimmen).
Die anschliessenden Einbürgerungen verliefen in Minne, wobei eins der insgesamt sechs Gesuche zu Beginn der Versammlung abtraktandiert worden war. Der Kanton habe interveniert, was genau der Grund sei, wisse man nicht, wie Keller ausführte. Das Vorgehen zeige, «unser Rechtssystem funktioniert ».
«Voller Dankbarkeit und Erinnerungen»
Nach Varia, ebenfalls ohne Wortmeldung, war es am Gemeindepräsidenten, den nach elf Jahren scheidenden Gemeinderat Eduard Knobel zu verabschieden. «Edi war immer top vorbereitet », lobte Keller. Er habe seine Meinung kundgetan, wenn er mal nicht einverstanden war, sei sein Urgrossvater erkennbar geworden, meinte Keller mit einem Schmunzeln. Zum Dank für sein Engagement überreichte Keller ein passendes Geschenk, denn «Edi» habe als Präsident der Badi Altendorf lange Jahre gekrampft, «jetzt kann er anders und damit er nicht auf der leeren Wiese liegen muss, gibts unser Badetuch».
Eduard Knobel erklärte, er stehe heute vor der Versammlung «voller Dankbarkeit und Erinnerungen». Jetzt heisse es, Abschied zu nehmen «von einer bereichernden Lebensphase». Gemeinderat zu sein, sei eine Lebensschule gewesen. «Ich fühle mich geehrt, das ich diesem Gemeinderat habe beisitzen dürfen. Danke vielmal!». Sein Nachfolger, Andreas Knobel, ist bereist in stiller Wahl erkoren, Anfang Juni werde er in Amt und Würden treten, meinte Beat Keller und dankte ihm für seine Bereitschaft fürs Amt.
Die Gemeindeversammlung in Altendorf hiess am Mittwochabend alle traktandierten Geschäfte gut – bis auf eines ohne Wortmeldungen. Lobende Worte gabs trotzdem, insbesondere bei der Verabschiedung von Gemeinderat Eduard Knobel, der nach elf Jahren demissioniert hat.