Tuggen mit Sieg an der Linthstrasse wieder auf Kurs
Stefan Horisberger
Tuggen hatte am Gründonnerstagabend Druck, denn zu Hause an der Linthstrasse mussten drei Punkte her, wollte man in der Tabelle weiterhin vorne dabei bleiben. Zudem fehlen nach wie vor zwei Top-Torhüter, mit Silvan Kriz und José Meier zwei defensive Spielmacher und mit Fernando Rodrigues und Michael Bärtsch zwei wichtige Stürmer. Auch wenn nach wie vor genug Qualität im Kader ist, dürften diese Ausfälle schmerzen.
Der Start in die Partie war dann auch nicht optimal, denn bereits nach sechs Minuten kamen die Gäste aus Eschen-Mauren nach einer Freistossvariante zur ersten grossen Chance – es hätte bereits das 0:1 sein können, aus Sicht der Gäste wohl müssen. Die Liechtensteiner standen sich aber gegenseitig im Weg und verhinderten damit gleich selbst den Führungstreffer.
Foul hätte Ausgang der Partie ändern können
Nach einer Viertelstunde hätte sich also niemand beklagen können, wenn die Liechtensteiner bereits in Front gelegen wären. Gleich danach kam aber auch Tuggen zur ersten Grosschance: Dardan Morina legte im Strafraum auf Haxhi Shala ab, dieser drosch das Leder aus aussichtsreicher Position allerdings deutlich über das Tor in den Nachthimmel. Nun war es aber Tuggen, welches allmählich besser ins Spiel fand und selbst offensive Nadelstiche setzte. Es war ein munterer Schlagabtausch, wobei der nächste Aufreger erst nach einer halben Stunde folgte, als Tuggens Leon Merkas im Tor als letzter Mann ein Foul ziehen musste, um den Führungstreffer der Gäste zu verhindern. Dass der Schiedsrichter den Vorteil abpfiff und Merkas mit Gelb davonkam, liess Tuggen gut bedient zurück – hier hätte die Partie wohl auch in andere Bahnen gelenkt werden können.
Mit dem torlosen Unentschieden zur Pause konnte Tuggen einigermassen zufrieden sein, auf Seite der Gäste dürfte dies ein wenig anders ausgesehen haben. Nach dem Seitenwechsel ging es im gleichen Stil weiter, ehe in der 67. Minute die spielentscheidende Aktion kam: La Rocca setzte Caine Keller auf der linken Seite in Szene, welcher davon zog und mit Tempo in den Strafraum hinein kam. Die scharfe Hereingabe – halb Schuss, halb Flanke – konnte Eschens Foser im Tor nur mit einem Abpraller klären. Dort stand La Rocca aber goldrichtig, und versorgte den Ball endlich im Netz. Nach über 300 Minuten hatte Tuggen damit wieder getroffen, zwar nicht eben mittels eines Traumtors, aber darüber beklagte sich niemand.
Grosse Spiele warten bis Meisterschaftsende
Die knappe Führung konnte die Previtali- Elf über die Zeit retten und holte sich damit, schlussendlich doch verdient, die wichtigen drei Punkte. Denn Tuggen steht nun zwar auf dem sechsten Tabellenrang, hat aber nur drei Punkte Rückstand auf das zweitplatzierte Kreuzlingen. Es ist zu hoffen, dass der Vollerfolg vom Donnerstag nicht nur drei Punkte, sondern auch eine Trendwende bringt. Denn mit Kreuzlingen und Winterthur U-21 stehen für Tuggen bis Meisterschaftsende nochmals zwei «big games» auf dem Programm.
Mann des Spiels war am Donnerstagabend einer, der zwar nicht am Führungstreffer beteiligt war, dafür aber die Null im eigenen Kasten festhielt: «Wir analysierten die vergangenen drei Spiele, was wir gut gemacht haben und was nicht, und wir hörten von den Trainern, dass wir noch härter arbeiten müssen. Heute haben wir uns einiges vorgenommen, wir wollten hinten sicher stehen», so Torhüter Leon Merkas nach der Partie. Der FC Tuggen ist wieder auf Kurs.
Mit dem 1:0-Sieg gegen Eschen/Mauren fehlen Tuggen nur noch drei Punkte auf das zweitplatzierte Kreuzlingen. Bis Meisterschaftsende stehen aber noch zwei grosse Spiele auf dem Programm.