Servette entscheidet Spitzenspiel
Julien Oberholzer (sda)
Der FC Basel untermauert seine Meisterambitionen zum Abschluss der Qualifikationsrunde mit einem deutlichen Heimsieg. Durch das 5:0 gegen Yverdon gehen die Basler mit sechs Punkten Vorsprung in die letzten fünf Spieltage.
Zum ersten Mal seit über sieben Jahren reihte der FC Basel einen fünften Sieg in der Super League aneinander. Schwer fiel ihm der bislang letzte Erfolg nicht. Nach 30 Minuten stand es 3:0, zur Pause 4:0 und am Ende hatten die drei Basler Topskorer gross aufgespielt. Für die auch offensiv beste Mannschaft der Liga trafen Philip Otele (17. und 56.), Xherdan Shaqiri (27.) und Bénie Traoré (30. und 37.).
Shaqiri, der zudem die Vorarbeit zu drei Treffern lieferte, übernahm mit seinem 14. Saisontor die alleinige Führung in der Torschützenliste. Noch beeindruckender ist seine Leistung seit der Rückkehr zum FCB inklusive Assists. In 29 Partien gelangen ihm 31 Skorerpunkte.
Zürich muss in die Abstiegsrunde
Der FC Zürich verpasst den angestrebten Punkt in Bern und verliert gegen Meister Young Boys 1:2. Kurz vor der Pause tat der Berner Stadionsprecher das, was meistens nur nach einem gehaltenen Penalty passiert: Er liess die Fans im ausverkauften Wankdorf den Namen von Goalie Marvin Keller skandieren. Dieser hatte soeben einen abgefälschten Schuss von Steven Zuber knapp über das Tor gelenkt.
Auch in der 67. Minute war Keller mit den Fingerspitzen am Ball, doch diesmal reichte es nicht: Zuber traf per Penalty zum 1:2-Anschlusstreffer und weckte bei den Gästen die Hoffnung auf den einen Punkt, der sie in die Meisterrunde gebracht hätte. Doch der Ausgleich sollte den Zürchern nicht mehr gelingen.
Damit wurde der FC Zürich auf der Zielgeraden zur Meisterrunde noch abgefangen. Zwei Punkte aus den letzten vier Runden waren zu wenig. Nachdem der FCZ in der vergangenen Saison noch die Europacup-Plätze erreicht hatte, stehen nun fünf bedeutungslose Runden an.
Die Young Boys hingegen zeigten eine Reaktion auf die bittere 0:5-Niederlage in Luzern. Der amtierende Meister hält den Rückstand auf Leader Basel damit bei acht Punkten. Den FC Basel noch abzufangen, wird aus Berner Sicht die grosse Herausforderung in der bevorstehenden Meisterrunde sein.
Lausanne-Sport belohnt sich
Lausanne packt seine Chance und spielt sich mit dem 2:0-Heimsieg gegen Lugano bei letzter Gelegenheit noch in die Meisterrunde. Die seit der Winter-pause deutlich weniger erfolgreich spielenden Waadtländer waren für die Partie der letzten Chance gerüstet. Sie profitierten von der Niederlage des FCZ und schoben sich dank des besseren Torverhältnisses noch in die Top 6.
Fousseni Diabaté nach einer Flanke von Raoul Giger (27.) und Morgan Poaty mit einem wuchtigen Weitschuss (38.) brachten Lausanne in der ersten Halbzeit verdient auf Erfolgskurs. Kurz vor dem 0:2 scheiterte Luganos Georgios Koutsias mit seinem Abschluss an der Latte. Ansonsten kamen die Luganesi, die sich seit Wochen im Formtief befinden, trotz viel Spielanteilen nach der Pause zu wenig zwingenden Szenen.
Ein St. Galler Muster ohne Wert
Dem FC St. Gallen reicht der 1:0-Heimsieg gegen Sion nicht mehr zum Vorstoss in die Meisterrunde. Auf die Ostschweizer warten letzte fünf Runden ohne Nervenkitzel. Die beeindruckende Bewerbung für die Meisterrunde gelang dem FCSG gegen Sion nicht. Aber immerhin trug die Mannschaft dank dem elften Saisontor von Willem Geubbels kurz nach der Pause resultatmässig ihren Teil zum möglichen Vorstoss in die Top 6 bei. Für den Coup hätte es aber neben dem eigenen Heimsieg und der Niederlage des FCZ auch Punktverluste von Lausanne-Sport gebraucht.
Anders als für St. Gallen geht es für Sion bis zum Saisonende noch um einiges. Der Vorsprung auf den Vorletzten Yverdon beträgt nur drei Punkte, und auch die Reserve auf Schlusslicht Winterthur ist mit sechs Zählern noch nicht beruhigend.
Servette gewinnt Spitzenspiel
Luzern verpasst erneut die Bestätigung für einen Sieg. Eine Woche nach dem Erfolg gegen YB unterliegen die Innerschweizer bei Servette 1:2. Luzern kann kämpfen und auf Rückstände reagieren, es tut sich aber schwer, Serien aufzubauen, die nötig sind, um ganz vorne mitzumischen.
Am Ostermontag wäre die Gelegenheit, nach dem 5:0 gegen YB mit einem weiteren Sieg nachzulegen, gut gewesen. Servette zeigte sich in den letzten Wochen nicht von seiner besten Seite und hatte unter anderem zwei Heimspiele in Folge verloren.
Gegen Luzern fanden die Grenat aber perfekt in die Partie, weil Anthony Baron kurz nach Spielbeginn erfolgreich war. Miroslav Stevanovic (55.) doppelte mittels Penalty nach. Für ihn war es das zehnte Saisontor – so oft hat er in seinen fünf Super-League-Saisons für Servette nie getroffen.
Zittern mussten die Genfer nach der Pause. Donat Rrudhani verkürzte vom Penaltypunkt, und in der Nachspielzeit landete der Ball ein zweites Mal im Tor von Servettes Keeper Joël Mall. Der Treffer wurde aber wegen eines vorangegangenen Fouls annulliert.
Während der FC Zürich in die Abstiegsrunde muss, setzt sich Basel klar gegen Yverdon durch. Die Super-League-Spiele im Überblick.