Fahrverbot zwingt Velos auf Seedamm – Schwyzer Regierung reagiert
Martin Bruhin
Ein im März verhängtes Fahrverbot am Kanalweg in Pfäffikon löste eine Beschwerde aus der Bevölkerung aus (wir berichteten). Die Sachlage bewegte auch die zwei Kantonsrätinnen Bianca Bamert (SP, Freienbach) und Carmen Muffler (SP, Pfäffikon) sowie Kantonsrat Lorenz Ilg (GLP, Bäch), die deshalb eine Kleine Anfrage einreichten. Denn Velofahrerinnen und Velofahrer zwischen Hurden und Pfäffikon müssten nun zwingend auf der Seedammstrasse fahren. «In die-ser Richtung ist die Seedammstrasse nur mit einem schmalen Velostreifen ohne Abtrennung zur Fahrbahn und ohne seitliche Ausweichmöglichkeit ausgerüstet, wobei ein Tempolimit für den motorisierten Verkehr von 80 km/h gilt», hiess es darin.
Vom Regierungsrat wollten die Kantonsräte wissen, ob auch dieser Handlungsbedarf sehe, um die Seedammstrasse in Fahrtrichtung Pfäffikon für Velos sicherer zu machen. Und ob es eine Möglichkeit gebe, zeitgleich zu einem aktuell auf dem Areal des heutigen Restaurants Seefeld geplanten Bauprojekt eine Anpassung des Velowegs anzugehen, um bauliche Synergien zu nutzen. Sollte diese Frage verneint werden, wollten die Kantonsrätinnen und der Kantonsrat wissen, ob der Regierungsrat eine Anpassung der Seedammstrasse plane, um sie für Velos sicherer zu machen.
Fuss- und Veloweglösung geplant
Das Baudepartement des Kantons Schwyz hat nun Stellung genom-men und schreibt: Zwischen der Gemeinde Freienbach und der Stadt Rapperswil-Jona stelle der Seedamm die einzige Querungsmöglichkeit und die direkte Verbindung dar. Entsprechend sei dieser für alle Verkehrsarten – besonders Velofahrer – wichtig. Wegen der wechselnden Verkehrsführung und des hohen Verkehrsaufkommens sei 2024 eine Planungsstudie für eine sichere und attraktive Fussund Veloverbindung in Auftrag gegeben worden. Die daraus entwickelte Bestvariante sieht einen durchgängigen Weg auf der Westseite des Seedamms vor. Aktuell werde das Vorprojekt erarbeitet, das bis Sommer 2026 abgeschlossen sein soll.
«Der Regierungsrat anerkennt den Bedarf, die Infrastruktur für Fussgänger und Velofahrer auf dem Seedamm zu optimieren», heisst es in Bezug auf die erste Frage. Und aus diesem Grund sei auch ein entsprechendes Projekt im Strassenbauprogramm eingestellt und im Agglomerationsprogramm Obersee vorgesehen. Wie erläutert, ha-be das Tiefbauamt die Planungsarbeiten für die erforderlichen Massnahmen bereits gestartet. «Bis diese in Angriff genommen werden können, wird mit Blick auf die Komplexität des Projekts aber noch einiges an Zeit verge-hen
», heisst es weiter.
Planerische Synergien möglich, bauliche nicht
Bezüglich der zweiten und dritten Frage schreibt das Baudepartement: «Nach der öffentlichen Auflage des angesprochenen privaten Bauvorhabens auf dem Areal des Restaurants Seefeld hat das Tiefbauamt erneut den Kontakt mit den Grundeigentümern sowie der Bauherrschaft gesucht.» Ziel sei es, eine gegenseitige Abstimmung der beiden Projekte sicherzustellen.
Aufgrund der unterschiedlichen Zeitpläne und des unterschiedlichen Projektstands könnten voraussichtlich gewisse planerische, jedoch keine baulichen Synergien genutzt werden – so das abschliessende Fazit des Baudepartements.
Nach dem Fahrverbot für Velos auf dem Kanalweg in Pfäffikon stellt sich die Frage nach sicheren Alternativen. Der Regierungsrat plant Abhilfe – die Umsetzung wird aber dauern.