Fiasko trifft Bünzli – und es passt perfekt
Zwei Ausserschwyzer Podcast-Duos haben gemeinsam eine Folge produziert. Das Ergebnis? Wortwitz, Alltagsbeobachtungen und eine grosse Portion gegenseitige Sympathie.
Patrizia Baumgartner
Podcasts sind die neuen Hörspielkassetten – nur viel spontaner, aktueller und dank Smartphone überall hörbar. Ausser man vergisst die Kopfhörer. Aber das ist ein anderes Thema.
Ein Podcast wird erwachsen
Persönlich bin ich mit der schieren Masse an Podcasts etwas überfordert. Wenn man jedoch einmal etwas Passendes gefunden hat, soll man dabei bleiben.
So geschehen bei «Stadt, Land, Stuss». Dieser Podcast wurde von Jenny Kitzka aus Schindellegi und Flavia Kälin aus Einsiedeln gegründet. Nach zehn Folgen Unterstützung durch ein grosses Schweizer Medienhaus schafften es die beiden in den letzten Wochen, ihren Podcast zu privatisieren und thematisch neu zu lancieren. Seit Anfang März erzählen die beiden unter dem Namen «Fiasko Famoso» von ihren Aktivitäten. Es geht um Ferien, Gossip, Klassentreffen oder auch Zukunftsängste. Die beiden 23-Jährigen sind erfolgreich unterwegs, wöchentlich verzeichnen sie rund 1000 Hörerinnen und Hörer.
Ausser dem Podcast läuft bei den beiden Schwyzerinnen auch sonst immer viel. Flavia Kälin arbeitet aktuell bei Radio 24 (Volontariat) und Jenny Kitzka macht ein Praktikum bei SRF und arbeitet ebenfalls bei einer NGO zu Medienkompetenz von Jugendlichen (Youmedia).
Begegnung an der Fasnacht
An der Fasnacht tummelte sich die mittlerweile in Zürich lebende Flavia Kälin publikumswirksam als Disco-kugel verkleidet in ihrem Heimatdorf Einsiedeln und kam prompt mit einem Simon aus Pfäffikon ins Gespräch. Die beiden kannten sich vorher nicht persönlich, aber aus den sozialen Medien.
Schnell stellte sich heraus, Simon Eicher produziert seit Herbst den «Bünzlitalk» – gemeinsam mit Colin Huwyler aus Schattdorf. Im Gespräch beschlossen die beiden, eine gemeinsame Folge aufzunehmen. Und siehe da: Die Episode «Bünzli Fiasko» erscheint heute auf beiden Plattformen gleichzeitig.
«Es ist cool, dass wir unsere Idee innert dreier Wochen planen und umsetzen konnten», sagt Simon Eicher. Die «Bünzlitalk»-Aufnahmen finden normalerweise zu Hause via Face Time statt, ausnahmsweise konnten die beiden Jungs jedoch im Studio in Zürich aufnehmen, da Flavia Kälin praktischerweise bei Radio 24 arbeitet.
Vom Witz zur Wirklichkeit
Zurück zum «Bünzlitalk»: Simon Eicher aus Pfäffikon, früher Gitarrist der Band «Smack!», und jetziger Gitarrist von «Vollumä» und «Sid Bader », lernte den Urner Colin Huwyler vor rund zehn Jahren an der Berufsschule kennen. «Wir könnten zwar unterschiedlicher kaum sein, doch wir teilen seit dem ersten Tag den gleichen Humor», so der Höfner dazu. Mitten in der Nacht hatte Huwyler die zündende Idee, dass die beiden einen Podcast lancieren könnten. «Da ich mir seit mehreren Jahren lustige Alltagsbeobachtungen und Situationen aufgeschrieben habe, fand ich die Podcast-Idee sofort super», gibt der 25-Jährige zu Protokoll.
Nach einigen Probeaufnahmen und Feedbackumfragen bei Freunden gin-gen die beiden im Herbst online. Die Bünzlitalk-Folgen sind wie Gespräche zwischen zwei Kollegen aufgebaut, im Vorfeld wissen sie nicht, was der andere sagt, was zu echten Reaktionen und auch vielen spontanen Lachern und einigem an Situations-Comedy führt.
Zwei Formate, ein Ziel: unterhalten
Der Name Bünzlitalk schränkt die beiden in der Themenwahl gar nicht ein, schliesslich stecke doch in jedem ein Bünzli. Heute ist die 25. Folge erschienen. Bisher verzeichnen die Podcaster rund 300 Hörer pro Woche.
Unterdessen haben sich auch Flavia Kälin und Jenny Kitzka einige Bünzlitalk-Folgen reingezogen. «Sie ha-ben einen anderen Vibe als wir und jonglieren oft mit Worten», bringt es die 23-Jährige auf den Punkt. Um ein gemeinsames Thema zu finden und sich kennenzulernen, haben die vier Podcaster im Vorfeld zwei Videocalls gemacht. «Wir wussten sofort, das kommt gut», war sich im Vorfeld auch Simon Eicher sicher. Sie wollten etwas machen, dass zu beiden Formaten passt – also einigten sie sich auf das Thema Red- und Greenflags bei Frauen und Männern im Thema Dating als Kombination aus Humor und Tiefgang.
«Wir sind zufrieden mit unserer Folge, am Schluss hat mir das Gesicht geschmerzt vor lauter Lachen», gibt Jenny Kitzka zu Protokoll. Die Podcaster sind zufrieden. Sie hätten eine gute Mischung für beide Plattformen gefunden und die Chemie zwischen den vier Hosts habe sofort gestimmt. Jetzt bleibt nur noch eines: Reinhören!
Jetzt bleibt nur noch eines: Reinhören!