Ein offenes Meisterrennen in der Women’s Super League
Am Samstag geht es in der Women's Super League in die heisse Phase. In den Playoff-Viertelfinals scheinen die Rollen in drei von vier Duellen verteilt. Spannung versprechen spätestens die Halbfinals.
Seit 2012 hiess der Meister mit einer Ausnahme stets FC Zürich oder Servette Chênois. Der Rekordmeister aus der Deutschschweiz und der Emporkömmling aus der Romandie gehören auch vor den diesjährigen Playoffs zu den Titelkandidatinnen. Dass sie sich wie in den letzten drei Jahren, seit der Meister im Playoff-Format ermittelt wird, im Final gegenüberstehen, ist auch heuer möglich. Die Ausgangslage jedoch ist nicht so klar wie in den vergangenen Jahren.
Was sich bereits vor der Saison abgezeichnet hatte, manifestierte sich während der Qualifikationsphase: Die Spitze ist zusammengerückt, die Konkurrenz hat gegenüber dem FCZ und Servette aufgeholt, ja sie hat die Dominatorinnen der letzten Jahre in manchen Fällen gar überholt.
Ein Trio schwingt obenaus
Die YB-Frauen sicherten sich in der letzten Runde der Regular Season den Qualifikationssieg und liebäugeln mit dem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Nicht wenige trauen dem Team von Imke Wübbenhorst den Coup zu. Der Mix aus Talenten wie Iman Beney und Naomi Luyet und Routiniers wie Stephanie Waeber und Courtney Strode stimmt. Mit Luzern hat YB im Viertelfinal zudem den leichtesten Gegner. Und: In einem allfälligen Halbfinal gehen die Bernerinnen dem FCB und Servette aus dem Weg, die in der Qualifikation einen starken Eindruck hinterliessen.
Basel verpasste durch das Unentschieden am letzten Spieltag gegen Servette den Qualifikationssieg. Zudem verlor das Team der deutschen Trainerin Kim Kulig den Cupfinal gegen den FCZ. Umso mehr dürfte der Qualifikationszweite, angeführt von der erfahrenen Coumba Sow, nach dem Meistertitel lechzen. Die erste Hürde auf diesem Weg heisst Aarau.
Meister Servette schloss die Regular Season mit einem Punkt Rückstand auf das Leader-Duo im 3. Rang ab und bekommt es im Viertelfinal mit den Grasshoppers zu tun. Die Titelverteidigerinnen aus der Westschweiz konnten die gewichtigen Abgänge des Sommers kompensieren und gehören dank der Breite und Erfahrenheit des Kaders auch in diesen Playoffs zu den Favoritinnen.
Cupsieger Zürich gegen St. Gallen gefordert
Die spannendste Ausgangslage bietet sich im Duell zwischen St. Gallen und Zürich. Die Ostschweizerinnen klassierten sich in der Qualifikation direkt vor dem punktgleichen FCZ und geniessen so den Vorteil, das Rückspiel vor Heimpublikum austragen zu dürfen. Zudem hat der FCSG beide Partien in dieser Saison gegen Zürich gewonnen. Die Erfahrung hingegen spricht für die Cupsiegerinnen. Sie kennen das Format und wissen, dass der Titel nicht in der Qualifikation, sondern in den Playoffs vergeben wird.
In den letzten drei Spielzeiten wurde der Meister in einem einzigen Finalspiel auf neutralem Grund ermittelt. Nun wird der Playoff-Final erstmals in Hin- und Rückspiel ausgetragen.