Myanmars Schattenregierung will Kampfpause nach Erdbeben
Nach dem schweren Erdbeben im Bürgerkriegsland Myanmar hat die Opposition eine einseitige Kampfpause für die Zeit der Rettungsarbeiten angekündigt. Jegliche Angriffe würden für zwei Wochen ausgesetzt, erklärte die Nationale Einheitsregierung (NUG), jene demokratische Schattenregierung, die sich nach dem Militärputsch von 2021 als Alternative zur regierenden Junta gebildet hatte. Ausgenommen seien allerdings «Verteidigungshandlungen», hiess es.
Nach dem verheerenden Beben gab die regierende Militär-Junta des südostasiatischen Landes die Zahl der Toten zuletzt mit 1.644 an. Mehr als 3.400 Menschen wurden verletzt. Das Epizentrum des stärksten Bebens (Stärke 7,7) lag in der Nähe von Mandalay, der mit 1,6 Millionen Einwohnern zweitgrössten Stadt Myanmars, und war auch in Thailand, China und Vietnam teils deutlich zu spüren.
Medienberichten zufolge setzte die Militär-Junta auch kurz nach den Erdstössen ihre Angriffe gegen Rebellengruppen fort. Der UN-Sonderberichterstatter für Myanmar, Tom Andrews, forderte von der Junta im Gespräch mit der britischen BBC eine Unterbrechung aller Militäroperationen.