«Die Sonnencrème nicht vergessen»
Patrizia Baumgartner
Damit die Freestyle-WM in St. Moritz reibungslos über die Bühne geht, braucht es neben den Organisatoren auch zahlreiche Freiwillige, sogenannte Voluntari. Seit letztem Samstag sind auch fünf Märchler Teil dieses Teams. Sie engagieren sich bis zum kommenden Sonntag am Grossanlass auf den Pisten von St. Moritz.
Entlang der Snowboardcross-Piste
Gestern Donnerstag lief wieder einiges auf dem Wettkampfareal oberhalb von Salastrains: Das Training und die Qualifikation der Snowboardcrosser stand an.
Am Pistenrand hautnah dabei: Fünf Märchler Voluntari, bestehend aus vier Altendörflern, die seit 2011 regelmässig im Engadin als freiwillige Helfer im Einsatz stehen und dem Lachner Neuzugang Jörg Schnellmann.
Ihre Arbeitseinsätze sind vielfältig: Raffael Friedlos, Roger Züger und Dominik Waser wurden entlang der Crosspiste als Sektorenhelfer eingesetzt. Es galt im Vorfeld der Wettkämpfe zu Schaufeln sowie nach Bedarf Tore und Netze zu richten. Ihr Kollege Urs Keller ist als «Gate Judge» im Einsatz, quasi als Törli-Schiri, was hervorragend zu ihm passt, da er über viele Jahre als Unihockey-Schiedsrichter tätig war, erzählt Roger Züger schmunzelnd. Jörg Schnellmann als fünfter im Bunde wurde als Sektorenchef eingesetzt.
Schnee, Sonne und Muskelkraft
Seit letztem Samstag stehen die Märchler auf der Corviglia als Voluntari im Einsatz. Am Wochenende zuerst in den Disziplinen Parallel-Slalom (Damen, Herren und Mixed), wie auch bei den Aerials, wo sie stundenlang den Schnee der steilen Landepiste mit Schaufeln gelockert haben, damit die Athleten weich landen konnten. Dies sei sehr anstrengend gewesen, da die Piste zuvor gewässert wurde und somit extrem eisig war.
Am Sonntag gab es denn auch auf der Cross-Piste viel zu schaufeln, weil über Nacht 20 Zentimeter Neuschnee gefallen waren. Seit letztem Montag sind die Märchler ausschliesslich für und auf der Cross-Piste im Einsatz. Die Aufgaben reichen von Netzen aufstellen und Tore setzen bis hin zum Shapen der Strecke. Roger Züger beschreibt die Tage im Engadin als unvergesslich. «Da die Rennen nicht so früh angesetzt sind, treffen wir uns jeweils am Vormittag zwischen 7 und 8 Uhr bei der Signalbahn», danach finde ein Briefing auf dem Berg statt und jeder bezieht seinen Posten. «Je nach Standort kann man das Wettkampfgeschehen besser oder schlechter verfolgen », meint er. Gestern sei bei strahlendem Sonnenschein entlang der Piste vor allem auch das Anbringen von Sonnencrème extrem wichtig gewesen. Im Vergleich mit den Ski Alpin-Rennen, an denen die Märchler sonst als Freiwillige helfen, seien die Einsätze an der Freestyle-WM schon etwas entspannter, sagt Züger. Aber eines bleibe gleich: die Begeisterung, hautnah dabei zu sein – im neuen Helfer-Skianzug und mit Blick auf spektakuläre Wettkämpfe.
Fünf Märchler sind während der zweiten Woche an der Freestyle-WM im Engadin als Freiwillige im Einsatz. Es gilt, Tore zu richten, Schnee zu schaufeln und natürlich das Sportspektakel zu geniessen.