«Das gibt viel mehr Kitt»
Olaf Schürmann
Die fussballfreie Zeit war kurz, sehr kurz sogar. «Vielleicht zwei, drei Wochen haben wir nicht trainiert», sagt Franz Steinauer, Trainer der FC Lachen/ Altendorf Damen 3. Liga. Co-Trainer Robin Franzen nickt. Gemeinsam nehmen sie das Projekt Aufstieg in die 2.Liga in Angriff. Trainer Steinauer (60) und Assistent Franzen (24) kennen sich schon lange. Gemeinsame Zeiten beim FC Tuggen haben sie zusammengeschweisst. Franzen war Spieler, Steinauer sein Trainer. Beide haben sichtlich Spass an dem Treffen in Lachen. Gemeinsam schauen sie auf die Winterpause und die Vorbereitung zurück und geben einen Ausblick auf die Rückrunde. Die Pause war so kurz, weil sie von Ende November bis Weihnachten ein freiwilliges Training angeboten haben. «Da sind jeweils 17, 18 Spielerinnen auf dem Platz gestanden», sagt Steinauer und freut sich. Danach war Weihnachtspause. Aber komplett vom Fussball abschalten kann der 60-Jährige sowieso nicht. Er ist immer im Stand-by-Modus. Weihnachten auch nicht? «Wenn ich das Geschenk auspacke schon», gibt Steinauer lachend zu Protokoll. «Wenn ich dann in Ruhe zu Hause bin, dann schaue ich gerne Bundesliga oder Premier League. Mich interessieren die Spielsysteme, Details in den einzelnen Zonen», ergänzt Steinauer.
In Testspielen getestet
Der Trainingsstart der FCLA-Damen war Anfang Januar. «Das erste Training hatten wir am 8. Januar», weiss Robin Franzen. Drei Testspiele hat das Trainer-Duo in der Schweiz absolviert, zwei Niederlagen eingefangen. Wackelt das Ziel Aufstieg schon vor dem Rückrundenstart Ende März? «Nein, überhaupt nicht. Wir haben ein neues Spiel-system getestet und es waren nicht alle Spielerinnen an Bord», erklärt Steinauer die Niederlagen.
Die Wahrheit liegt auf dem Platz: Uznach (3. Liga) Ende Januar 6:2 weggeschossen. Mitte Februar 0:4-Klatsche gegen Mels (2. Liga) und Anfang März in Schaffhausen (3. Liga) nochmals 0:2 verloren? Der 6:2-Sieg gegen Uznach sei sehr überzeugend gewesen. Aller-dings sei das Team auch komplett aufgetreten, keine Spielerinnen hätten gefehlt. «Da haben wir tollen Offensivfussball zelebriert, haben den Gegner permanent beschäftigt», schwärmt Coach Steinauer. Gegen Zweitligist Mels sah der Sturmwirbel nicht mehr ganz so überzeugend aus. 0:4 hiess es am Ende. «Mels spielt eine Liga höher oben mit, die waren wirklich gut. Aber auch da hatten wir gute Momente, sind durch einen Torwartfehler in Rückstand geraten», verrät der Chefcoach. «Die beiden Testspiel-Niederlagen ha-ben wir gemeinsam analysiert, intern angesprochen und unsere Lehren daraus gezogen», verdeutlicht Assistenztrainer Franzen.
In Italien trainiert
In Borgo Valsugana haben Steinauer und Franzen ihr Team auf die Rückrunde vorbereitet. Von Ende Februar bis Anfang März waren sie fünf Tage im Trainingslager in der italienischen Gemeinde in der Provinz Trient. «In Borgo haben wir gegen eine italienische Auswahl 3:3 gespielt. Das war eines der besten Spiele, das wir jemals gemacht haben», ist Franzen überzeugt. Sieben Trainingseinheiten und das Spiel gegen den FC Trentino seien in Borgo Valsugana absolviert worden. 20 Spielerinnen. Jede Einheit 90 bis 120 Minuten. Plus Theorie. «Das Trainingslager war einfach klasse, da hat wirklich alles gepasst», so Steinauer. «Du lernst dich viel besser kennen und das gibt viel mehr Kitt.» Einen Kara-oke Wettbewerb habe es auch gegeben. Auch die Trainer mussten. Sportfreunde Stiller, Tage wie dieser sei geschmettert worden. «Wir waren gut, die Frau-en besser», fügt Steinauer schmunzelnd an.
In den Kader nehmen
Gibt es im Kader Veränderungen? Gibt es Zugänge oder Abgänge? Sind alle Spielerinnen fit? Fragen über Fragen, Steinauer und Co haben die Antworten. «Zwei Spielerinnen, die im Ausland waren, sind wieder zurück», sagt Chef Steinauer. Die Rede ist von den Mittelfeldspielerinnen Leonie Grob und Fabienne Schnellmann. Zudem werde Mittelfeldspielerin Hanna Broman, die ihre Schule beendet hat, nach Basel zurückgehen. Auf drei Langzeitverletzte müssen die Coaches zurzeit verzichten: Sinja Christen, Leandra Schatt und Saira Grassi. «Ausserdem hat sich Sophia Schneller den Arm gebrochen, aber da hoffen wir, dass sie in sechs Wochen wieder dabei ist», so Franzen.
In die Rückrunde starten
Zum Start nach der Winterpause geht es zum Tabellenachten nach Hausen. In der Hinrunde gab es einen satten 6:2-Sieg. Verlieren verboten? «Ja, definitiv », lautet Steinauers knappe Antwort. «Aber wir müssen schauen, dass der Druck nicht zu gross wird. Die Spielerinnen müssen mit Freude auf den Platz gehen.» In der Hinrunde habe man Hausen klar dominiert, das sollte auch in Hausen der Fall sein. Man müsse jetzt Spiel für Spiel in Ruhe angehen und die vorhandenen PS auf den Platz bringen.
«Wir wollen aufsteigen» sagte Franz Steinauer Ende November. Bleibt das Ziel unverändert? «Ja, daran hat sich nichts geändert», lautet die klare Antwort. Und einen Tipp für den Rückrundenauftakt gibt es auch noch: «2:0 bis 3:0», sagt Steinauer. Franzen erhöht: «5:0». Für einmal sind sich Chefcoach und Assistent nicht einig, aber die Tendenz stimmt.
Trainer Franz Steinauer und Co-Trainer Robin Franzen waren mit den FCLA-Damen im Trainingslager in Borgo Valsugana, Italien. Sieben Trainingseinheiten und ein Spiel. Und viel Zeit zum Kennenlernen.
«Die beiden Testspiel-Niederlagen haben wir gemeinsam analysiert.»
Robin Franzen
FCLA-Co-Trainer
«Wir waren gut, die Frauen besser.»
Franz Steinauer
FCLA-Trainer
«Wir müssen schauen, dass der Druck nicht zu gross wird.»
Franz Steinauer
FCLA-Trainer