Basler Polizist nach Hitlergruss am World Economic Forum entlassen
Ein Mitarbeiter der krisengeschüttelten Kantonspolizei Basel-Stadt ist nach dem Zeigen des Hitlergrusses am World Economic Forum (WEF) in Davos entlassen worden. Dies bestätigte ein Polizeisprecher am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Basler Kantonspolizei entlässt einen Mitarbeiter nach schwerem Fehlverhalten am WEF, wie Sprecher Rooven Brucker schrieb. Zuvor hatte die «Basler Zeitung» über den Fall berichtet.
Demnach soll der Polizist am WEF im Januar negativ aufgefallen sein und den Hitlergruss gezeigt haben. Gemäss Brucker geht es unter anderem um «Posing in Musk-Manier» sowie sexuelle Belästigung von Arbeitskollegen.
Die Polizeileitung spricht in einem Informationsschreiben an das Korps, das Keystone-SDA vorliegt, von Verstössen gegen die Würde einer anderen Polizistin, «das Zeigen des Hitlergrusses à la Musk» sowie von sexuellen Belästigungen von Arbeitskollegen.
Während des WEF fand zeitgleich die Feier zu Donald Trumps Amtseinführung in den USA statt. In einer Rede machte der Tech-Milliardär Elon Musk eine Geste mit dem Arm, die als Hitlergruss interpretiert wird.
Grosse Misere im Korps
Die Kantonspolizei Basel-Stadt befindet sich in einer Krise. Der im Juni 2024 veröffentlichte Bericht des Verwaltungsrechtlers Markus Schefer hatte eine grosse Misere im Polizeikorps aufgezeigt. Viele der befragten Polizistinnen und Polizisten klagten über eine «Angstkultur», mangelndes Vertrauen in die Führung sowie über rassistische und sexistische Vorfälle.
Als erste Massnahme hatte die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) den Polizeikommandanten Martin Roth freigestellt.