Tessiner Fachhochschule plant grösseren Versuch zur Tigermücke
Die Fachhochschule der italienischen Schweiz (Supsi) hat ein Gesuch um Bewilligung eines Freisetzungsversuches mit sterilisierten Männchen der gebietsfremden Tigermücke gestellt. Damit soll die Wirksamkeit der sogenannten Sterilen-Insekten-Technik untersucht werden.
Der Versuch ist Teil eines internationalen Projektes, wie es im Bundesblatt vom Dienstag (26. März) heisst. Mit diesem werde die Wirksamkeit der Sterilen-Insekten-Technik zur Kontrolle der Tigermücke und der damit einhergehenden Verminderung von Übertragungen von Krankheiten untersucht. Das Gesuch ist bis zum 12. Mai einsehbar.
Die Feldstudie soll an drei aufeinanderfolgenden Jahren zwischen 2025 und 2029 durchgeführt werden, und zwar während der aktiven Mückensaison von Mai bis Oktober, wie es weiter heisst. Die sterilisierten Männchen sollen an 21 Standorten in den vier Tessiner Bezirken Mendrisio, Lugano, Bellinzona und Locarno ausgesetzt werden.
Tigermücken sterben nach zwei Wochen
Ausgewählt worden seien jene Bezirke im Tessin, welche die höchste Dichte der gebietsfremden Tigermücke aufweisen. Die männlichen Mücken stechen nicht, erzeugen keinen Nachwuchs und sterben nach etwa zwei Wochen.
Tigermücken sind invasive gebietsfremde Organismen, die ursprünglich aus Südostasien stammen und seit etwa 20 Jahren im Tessin etabliert sind. Ab 2015 wurden sie auch in Basel, in Graubünden, in der Stadt Zürich sowie in den Kantonen Waadt, Genf und Wallis gemeldet.
Die Tiere können Krankheitserreger wie beispielsweise Zika-, Chikungunya- und Dengue-Viren übertragen. Die im Versuch zu verwendenden sterilisierten Tigermücken-Männchen stammen aus einer Zucht von Individuen, die 2019 und 2020 im Tessin gesammelt wurden.