Der Uzner «Kunsthof» sucht wieder einen Pächter
Urs Schnider
Am liebsten wäre es ihm, sagt Benno Schubiger, gar nichts über den «Kunsthof » in der Zeitung zu lesen. Dann räumt der Verwaltungsratspräsident der Kunsthof AG ein: «Ja, es stimmt, das Restaurant ist seit diesem Januar vorübergehend geschlossen.» Der Pächter habe Konkurs angemeldet, das Verfahren laufe derzeit noch, sagt Schubiger. Er nennt gesundheitliche Gründe des bisherigen Betreibers für die Schliessung. Laut Benno Schubiger «wird der Konkurs aber zu 99 Prozent eingestellt».
Die Kunsthof AG, die Inhaberin der Liegenschaft, hat Kontakt zur Behörde. «Das Konkursamt wollte noch den Abschluss vom Jahr 2024 des Restaurants, bevor der Konkurs eingestellt werden kann.» Es dürfte also nur noch Formsache sein, bis der Konkurs «wegen Mangel an Aktiven» eingestellt wird, erläutert Schubiger.
Damit haben sich seit dem Umbau der Liegenschaft in den Jahren 2003/2004 fünf verschiedene Betreiber am «Kunsthof» versucht. Mit mehr und weniger Erfolg. Als Erster führte Adrian Thoma den Betrieb. Nachdem jedoch sein Koch an einem Hirntumor gestorben war, folgte 2007 der erste Wechsel. Christoph Köhli und Janine Hausmann übernahmen das Lokal dann als Pächterpaar und führten es bis 2013. Laut Schubiger funktionierte das gut. Köhli habe dann aber einen anderen Betrieb gesucht, der familienkompatibler war. Danach folgte Markus C. Linder, der fortan nur noch Gourmetküche anbieten wollte, was nicht funktionierte. «Hätten sie auf eine normale, gutbürgerliche Küche gesetzt, wäre es anders herausgekommen », ist Schubiger sicher. Denn mit einer guten und ehrlichen Küche könne man auch heute noch erfolgreich geschäften, ist er überzeugt.
Auf ein kurzes Intermezzo des Schmerkners Silvan Tschirky, der den Restaurantbetrieb ab 2017 zwei Jahre lang führte, folgten dann die letzten Pächter: Thomas Dolp und Matthias Wüst – doch auch diese Ära ging nun zu Ende. «Sie hatten auch Pech», sagt Schubiger. Denn kaum hatten sie den Betrieb übernommen, kam die Pandemie. «Sie kamen nie über das Corona-loch hinaus. Aber ohne die gesundheit-lichen Probleme von Matthias Wüst hätten sie es wohl geschafft», glaubt Benno Schubiger.
Michel Péclard war im Gespräch
Man sei derzeit intensiv daran, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden, sagt Schubiger. Die Kunsthof AG hatte auch versucht, mit zwei Angestellten eine Lösung zu finden. Diese kam jedoch nicht zustande. «Auf unser Inserat haben wir aber einen erstaunlich guten Rücklauf erzielt.» Derzeit führe man mit drei valablen Kandidaten Gespräche. Schubiger denkt, dass eine Lösung gefunden werde, damit der «Kunsthof» ab Mai wieder öffnen könne. «Wir wollen aber nichts überstürzen, sondern die beste Lösung für das Lokal. » Es seien auch Gespräche mit dem Zürcher Gastronomie-König Michel Péclard geführt worden, der sich in den letzten Jahren ein eigentliches Imperium aufgebaut hat und der unter anderen seit Kurzem das Inselrestaurant auf der Ufenau betreibt und auch das Restaurant «Luegeten» in Pfäffikon wachküssen will. «Aber es hat sich nicht konkretisiert», sagt Schubiger.
«Kreuz» in Eschenbach sucht ebenfalls Pächter
Dass der «Kunsthof» unter einem schlechten Stern stehe, sieht Schubiger nicht so. «In der Gastrowelt derzeit erfolgreich ein Lokal zu führen, ist halt schwierig.» Auch für das «Kreuz» in Eschenbach muss derzeit ein neuer Pächter gesucht werden. Schubiger ist dort Mitinhaber. Der derzeitige Betreiber Reto Hasler hört Ende Mai auf. Er wird danach die «Falkenburg» in Rapperswil-Jona übernehmen. «Wir sind immer noch auf der Suche», sagt Schubiger. Trotzdem bleibt er zuversichtlich, dass er sowohl in Eschenbach wie auch für den «Kunsthof» bald einen neuen Betreiber wird präsentieren können.
Über ein allfälliges künftiges Konzept will Schubiger noch nichts verraten. «Das entscheidet sich nicht zuletzt durch den neuen Pächter oder die neue Pächterin.» Klar sei aber, dass es keinen Gourmettempel geben werde. «Das hat sich für Uznach nicht bewährt. » Gourmet funktioniere in der heutigen Zeit ja nur noch über Mäzenatentum oder in einem Hotel. «Ansonsten rechnet sich das nicht.»
Er steht irgendwie unter keinem guten Stern: Der «Kunsthof» in Uznach ist geschlossen. Offenbar hat der Wirt Konkurs angemeldet. Die Kunsthof AG sucht nun einen Nachfolger. Nicht zum ersten Mal.