Lernende Landwirte stellen sich der Realität
Alle angehenden Landwirte EFZ wurden vor die Aufgabe gestellt, eine Betriebsumstellung eines realen Betriebs zu planen, als wäre es ihr eigener. Dabei stehen Neubauten oder Umbauten des bestehenden Stallsystems im Fokus, welche von der Grundidee über Stallplanung, Wirtschaftlichkeit, Tragbarkeit, Rentabilität bis hin zur Umsetzung beeinflusst werden.
Die beiden Klassen wurden für diese Projektwoche gemischt und in elf Gruppen zu drei bis vier Lernenden eingeteilt. Jede Gruppe erarbeitet eine Strategie für einen von zwei landwirtschaftlichen Betrieben, einschliesslich einer Stallskizze, der Einhaltung von Tierschutzmassen, der Mechanisierung, einer Investitionskostenrechnung und Finanzierung sowie einem Betriebsvoranschlag. Dieser umfasst unter anderem eine Nährstoffbilanz, Direktzahlungen, landwirtschaftliches Einkommen und eine Arbeitsbilanz. Dazu besuchten wir die zwei landwirtschaftlichen Betriebe von Dominik Hämmerli in Rothenthurm und Andrea Ulrich in Seewen.
Modernen Stall konzipieren
Der Betrieb von Dominik Hämmerli wird derzeit noch von seinem Schwiegervater, Alois Betschart, bewirtschaftet. Dazu gehören zehn Original Braunvieh Milchkühe, 20 bis 25 Stück Jungvieh, 14 Mastkälber und 26,5 Hektar Land, wovon sich drei Hektar in Wollerau befinden. Zum Betrieb von Andrea Ulrich gehören 22 behornte Original Braunvieh Milchkühe, 13 Stück Jungvieh sowie 12,6 Hektar Land, von denen ein Teil aktuell verpachtet ist.
Für den Betrieb von Dominik Hämmerli in Rothenthurm wurden sechs Gruppen mit verschiedenen Strategien beauftragt, darunter Milchkühe, Aufzucht, Weidemast (nicht Bio), Mutterkuhhaltung, Schafe und Ziegen. Für den Betrieb von Andrea Ulrich in Seewen wurden fünf Gruppen/Strategien vorgesehen, darunter Milchkühe im Laufstall, Milchkühe im Anbindestall, Aufzucht, Hühner und Ziegen.
Das spezielle Ziel besteht darin, den alten Anbindestall aus dem Jahr 1938 in einen modernen Laufstall umzubauen. Dieser soll für Aufzucht-Rinder vom Alter von drei Wochen bis kurz vor dem Abkalben geeignet sein und den Tierschutzanforderungen gerecht werden. Zudem soll die Arbeitseffizienz und -erleichterung im Stall von Dominik Hämmerli deutlich verbessert werden. Die Ideen und Überlegungen der Gruppen werden abschliessend den anderen Lernenden, Lehrmeistern, Lehrern, Dominik Hämmerli, Andrea Ulrich und Eltern präsentiert und benotet. Die Projektwoche bietet den angehenden Landwirten somit eine wertvolle Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln und sich intensiv mit den Herausforderungen eines landwirtschaftlichen Betriebs auseinanderzusetzen. (eing) Am BBZ Pfäffikon fand im Rahmen einer Projektwoche eine intensive und praxisorientierte Herausforderung für die 43 Lernenden der beiden Abschlussklassen statt.