Odermatt holt mit Wiederholung die Abfahrtskugel
Marco Odermatt ist erneut Abfahrtsweltcup-Sieger. Die beiden Rennen beim Saison-Finale in Sun Valley wurden abgesagt.
David Bernold (sda)
Der Auftakt zum Saisonfinale der Alpinen stand meteorologisch unter einem schlechten Stern. Am Donnerstag hat-te das erste Abfahrtstraining wegen heftigem Schneefall annulliert werden müssen. Nach neuerlichem Niederschlag in der Nacht auf Samstag war es vorerst erneut zu viel der weissen Pracht.
Die Verantwortlichen versuchten es mit einer ersten Startverschiebung und mit der Verkürzung der Abfahrt der Männer und Frauen. Die Bemühungen schienen zu fruchten, die Hoffnung lebte, die Rennen doch noch durchführen zu können. Der aufkommende Wind durchkreuzte die Pläne aber doch noch. Es blieb nur die Absage.
Wie vor zwölf Monaten
Auf Männer-Seite wiederholte sich somit das, was sich schon vor zwölf Monaten zugetragen hatte. Auch damals war Marco Odermatt als Führender in der Abfahrtswertung nach Saalbach an die Saisonschlussveranstaltung gereist. Das grosse Finale fand dann aber nicht statt. Schneefall und starker, böiger Wind verhinderten auch vor einem Jahr den letzten Akt des sich über den Winter hinziehenden faszinierenden Duells zwischen Odermatt und dem Franzosen den Franzosen Cyprien Sarrazin, der schliesslich um 42 Punkte bezwungen wurde.
Nun war die Ausgangslage ähnlich. Odermatt als Spitzenreiter im Abfahrtsklassement war mit 83 Punkten Vorsprung in die USA geflogen. Einzig Teamkollege Franjo von Allmen hätte ihm den zweiten Gewinn der kleinen Kristallkugel noch streitig machen können. Der Weltmeister aus dem Berner Oberland hätte dafür allerdings einen Sieg benötigt und ausserdem darauf hoffen müssen, dass Odermatt nicht unter den ersten vierzehn klassiert gewesen wäre.
Wenn und Aber haben jetzt ein Ende. Odermatt holt sich wie im letzten Winter vier Kristallkugeln. Als Gewinner der Gesamt-, der Super-G- und der Riesenslalom-Wertung hat er schon zuvor festgestanden.
Premiere für Federica Brignone
Vorzeitig festgestanden hat auch Federica Brignone als Gesamtweltcupsiegerin, zum zweiten Mal nach dem Triumph fünf Jahre zuvor. Die Italienerin ist nun auch zum ersten Mal die beste Abfahrerin in einem Weltcup-Winter.
In Sun Valley wäre es zu einem Dreikampf um die kleine Kugel gekommen. Die Österreicherin Cornelia Hütter, die den Glaspokal im vergangenen Winter entgegennehmen konnte, belegt in der Disziplinen-Wertung mit 16 Punkten Rückstand Rang 2. Sofia Goggia auf Platz 3 hat 34 Punkte weniger auf dem Konto als ihre Lands-frau Brignone.