Auch dem Player Safety Officer geht die Arbeit nicht aus
Die Serie zwischen Lausanne und Langnau ist geprägt von Heimsiegen, harten Zweikämpfen und strittigen Entscheiden. Saku Mäenalanen verhilft den Tigers zu einer Belle - die der Finne verpassen könnte.
Saku Mäenalanen ist nicht der geborene Skorer. 18 Punkte gelangen dem Finnen in der abgelaufenen Qualifikation der National League in 27 Einsätzen für die SCL Tigers. Und doch ist der 30-Jährige ein wichtiger Bestandteil im Mannschaftsgefüge der Emmentaler. Weil er als Zwei-Weg-Stürmer eben auch defensive Aufgaben übernimmt, Löcher schliesst und konsequent nach hinten arbeitet.
Am Sonntag ist in Spiel 6 der Playoff-Viertelfinal-Serie gegen Lausanne noch keine Minute gespielt, als Mäenalanen aber doch in der Offensive ein Glanzlicht setzt und den Aussenseiter nach 58 Sekunden in Führung schiesst. Und als Oskars Lapinskis nur eine gute Minute später auf 2:0 erhöht, tanzt der Tiger an der Ilfis endgültig.
«Wir hatten einen guten Start», sagt Mäenalanen. «Das war sehr wichtig.» Er weiss, dass dieses frühe Polster allen Langnauer Akteuren Selbstvertrauen gab für eine Partie, in der nicht weniger als der weitere Saisonverlauf auf dem Spiel stand. Sieg oder Sandstrand, gewissermassen.
Mäenalanens Revanche
Insofern überrascht es nur bedingt, dass die Intensität dieser Partie von Beginn an hoch war. Nach einem harten Check von Aurélien Marti gegen Juuso Riikola wurde der finnische Verteidiger der Tigers früh im ersten Abschnitt gestützt in die Kabine gebracht. Es war eine Szene, welche manch besonnenen Emmentaler aus der Haut fahren lassen haben dürfte, da der Check des Lausanner Defensivmanns mit dem Ellbogen doch gegen den Kopf des Gegenspielers gerichtet war. Aber vom Schiedsrichtergespann unbestraft blieb.
Wahrscheinlich wird Saku Mäenalanen auch diese Aktion im Kopf gehabt haben, als er im dritten Spielabschnitt hinter dem Tor zu einem harten Check gegen Marti ansetzte, dieser zuerst in die Bande flog und dann auf dem Eis aufprallte. Auch da blieb die Pfeife der Referees stumm.
Mäenalanen will nach der Partie nicht gross darauf eingehen. «Kein Kommentar, das gehört zum Playoff-Eishockey. Es ist mein Job, hart zu spielen.» Und doch scheint nicht ausgeschlossen, dass vor Spiel 7 am Dienstag erneut Arbeit auf Ryan Gardner zukommt. Der Player Safety Officer der Liga musste sich im Lauf dieser überraschend umkämpften Serie schon öfters mit strittigen Entscheiden auseinandersetzen. Dass er nach einem Check von Gavin Bayreuther gegen einen Linienrichter am Ende von Spiel 4 davon absah, den Lausanner Verteidiger nachträglich zu sperren, brachte Gardner einiges an Kritik ein.
Insofern wird interessant sein zu sehen, ob gegen Mäenalanen und Marti ein Verfahren eingeleitet wird, was für beide Spieler bedeuten könnte, beim alles entscheidenden Spiel 7 am Dienstag in Lausanne nicht dabei sein zu können.
Historische Chance
Während der souveräne Qualifikationssieger LHC in dieser Belle ein erschreckend frühes Saisonende abzuwenden hat, bietet sich den SCL Tigers eine historische Chance: Bei ihrer dritten Playoff-Teilnahme könnten die Emmentaler erstmals überhaupt in die Halbfinals vorstossen, wo mit den ZSC Lions ein nächster Meisterschaftsfavorit warten würde.
Ungeachtet dessen, ob er dann die Schlittschuhe wird schnüren dürfen oder nicht, ist für Saku Mäenalanen klar: «Wir haben keinen Druck. Aller Druck liegt bei Lausanne. Das wird Spass machen.»