Platz 3 für Von Allmen – Lukas Feursteins erlösender Sieg
Franjo von Allmen belegt beim Weltcup-Finale in Sun Valley, Idaho, im Super-G als bester Schweizer Platz 3. Die Österreicher Lukas Feurstein und Raphael Haaser erringen einen erlösenden Doppelerfolg
Die Entscheidung im Kampf um die kleine Kristallkugel war schon vor zwei Wochen in Norwegen gefallen. Weil der Italiener Mattia Casse, Marco Odermatts einziger verbliebener Konkurrent, nach seinem Sturz im Abfahrtstraining den Super-G in Kvitfjell nicht bestreiten konnte, hatte der Nidwaldner den dritten Gesamtsieg in dieser Sparte vorzeitig auf sich.
Im finalen Rennen ging es also lediglich noch um den Sieg, um einen würdigen Ausklang einer Saison, in der die Schweizer in Abfahrt und Super-G fast schon walteten, wie es ihnen beliebte, in der sie die ausländische Gegnerschaft gleich mehrfach zur Verzweiflung brachten.
Die Fahrer von Swiss-Ski waren als Team erneut stark. Von Allmen sicherte sich seine dritte Podest-Klassierung in einem Weltcup-Super-G. Im Januar vergangenen Jahres hatte er in Garmisch Rang 3 belegt, in diesem Januar in Wengen gewonnen. Hinter dem Abfahrts-Weltmeister reihten sich Stefan Rogentin und Odermatt ein.
Lukas Feursteins Triumph war ein besonderer – nicht nur für den Vorarlberger selber, der erstmals nach einem Weltcup-Rennen ganz oben stand, sondern auch für die gesamte österreichische Männer-Equipe. Feuerstein tilgte die drohende Schmach einer sieglosen Saison des ÖSV-Teams – etwas, was sich vor 35 Jahren zum bisher einzigen Mal zugetragen hatte. Riesenslalom-Weltmeister Haaser machte den Tag mit Rang 2 doppelt schön.
Das Duo bereitete auch dem scheidenden Trainer Sepp Brunner bei letzter Gelegenheit ein würdiges Geschenk. Der Steirer war acht Jahre lang der Verantwortliche im Speed-Bereich. Seinen Posten hatte der in Pension gehende Steirer wenige Wochen nach der stillosen Freistellung bei Swiss-Ski angetreten. Sein Amt soll Andy Evers übernehmen. Der noch beim Deutschen Skiverband arbeitende Salzburger, der damals auch bei Swiss-Ski auf den entlassenen Brunner folgte, ist der Wunschkandidat der Verbandsspitze.
Feuerstein hatte es zu Beginn des Winters mit Rang 3 im Super-G in Beaver Creek, Colorado, zum bisher einzigen Mal im Weltcup unter die ersten drei geschafft. Danach wurde er zwischenzeitlich durch körperliche Probleme gebremst. Der Bruch eines Mittelhandknochens an der linken Hand erforderte kurz vor Weihnachten einen operativen Eingriff und eine rund drei Wochen dauernde Pause. Kurz darauf zog er sich im Super-G in Kitzbühel eine schmerzhafte Schuhrandprellung zu, die ihn zwar nicht von den Rennpisten fernhielt, aber das Niveau seiner Leistungen beeinflusste.