Mujinga Kambundji zum zweiten Mal Hallen-Weltmeisterin
Zwei Wochen nach dem Gewinn von Silber an der Hallen-EM wird Mujinga Kambundji in Nanjing Hallen-Weltmeisterin über 60 m.
Einmal mehr war an einem Grossanlass Verlass auf Mujinga Kambundji. Die am 17. Juni 33 Jahre alt werdende Bernerin sicherte sich ihre elfte Medaille an internationalen Meisterschaften, die sechste über 60 m und die dritte an Hallen-Weltmeisterschaften nach Bronze 2018 und Gold 2022.
Kambundji steigerte sich wie schon oft von Lauf zu Lauf: 7,20 Sekunden im Vorlauf, 7,12 Sekunden im Halbfinal und dann 7,04 Sekunden im Final. Zwar war sie mit ihrer Siegerzeit nach einem nicht perfekten Start zwei Hundertstel langsamer als an der Hallen-EM, dennoch nahm sie erfolgreich Revanche an der Italienerin Zaynab Dosso (7,06). Bronze ging an die Luxemburgerin Patrizia van der Weken (7,07).
«Ich bin mega erleichtert», sagte Mujinga Kambundji. «Es waren strenge Monate. Dass ich nach 2022 nochmals (an einer Hallen-WM) triumphieren konnte, macht mich mega, mega stolz.» Dies umso mehr nach dem Vorlauf und dem Halbfinal, die nicht optimal gewesen seien. «Es muss immer alles zusammenpassen. Im Final rief ich von A bis Z das ab, was heute möglich war. »
Was kann sie aus der Hallen-WM für die Freiluft-Saison mit der WM im September in Tokio als Höhepunkt mitnehmen? «Selbstvertrauen und dass es manchmal andere Wege gibt, die zu Gold führen. Ich freue mich zu sehen, wie wir es immer auf die Reihe bringen, wie Florian (Clivaz, ihr Trainer und Partner) auf mich eingehen kann und sieht, was ich im Moment brauche.» Die Schweizer Sportlerin der Jahre 2019 und 2022 geniesst nach der Hallen-WM noch zwei Tage in Schanghai und dann ein paar weitere freie Tage, ehe es wieder mit dem Training losgeht. Sie plant, diesmal früher in die Saison zu starten. «Ich bin fit, freue mich sehr, Wettkämpfe zu machen», sagte sie.
Mujinga Kambundji sicherte der Schweiz den zweiten Podestplatz in Nanjing, nachdem Angelica Moser im Stabhochsprung Bronze gewonnen hatte. Am Sonntag könnten vier weitere Medaillen folgen durch Annik Kälin und Simon Ehammer im Weitsprung, Audrey Werro über 800 m sowie Ditaji Kambundji über 60 m Hürden. Letztere ist die Jahresschnellste in ihrer Disziplin und kennt wie ihre Schwester Mujinga keine Nerven. «Die beiden lassen das Aussergewöhnliche zur Gewohnheit werden», sagte Clivaz im Vorfeld der Hallen-WM. Dem gibt es nichts hinzuzufügen.