Schüler bei Filmfestival im Rampenlicht
Franziska Kohler
Drei kurze Spielfilme drehten sechs Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse des Schulhauses Steg in Pfäffikon – im Rahmen des Projekts «Film vor 5» der PH St. Gallen. Angestossen hatte das Ganze ihre Klassenlehrerin Regula Affolter. Und einer der Filme – «Freitagabend » von Julian, Miran, Liam, Alidogan, Mihajlo und Görkem – kam so-gar in die Kränze. Die Schüler durften ihn an den Schweizer Jugendfilmtagen vom 13. bis 16. März in Zürich vorstellen (wir berichteten).
Festival-Feeling pur «Die Vorführungen in unserer Kategorie A fanden am vergangenen Donnerstag statt», erzählt Regula Affolter auf Anfrage. Natürlich liess sich das niemand entgehen. «Die ganze Klasse war im Kinosaal anwesend.» Und das Festival-Feeling war echt – inklusive Fotowand und Ansprachen. Alle sechs der «Freitagabend»-Crew durften am Donnerstagabend vor die Leinwand ins Scheinwerferlicht treten und der Jury Rede und Antwort stehen. «Sie waren alle recht nervös», verrät Regula Affolter. Doch wann spricht man schon in einem vollen Kinosaal vor Publikum? Die meisten vermutlich nie. Es war auf jeden Fall ein einmaliges Erlebnis. Leider zeigte die Preisverleihung am Sonntag, dass es für das «Freitagabend »-Team nicht für das Podest reichte. Ihren genauen Rang erfuhren die Schüler nicht – es wurden nur jeweils die ersten drei jeder Kategorie genannt und der Siegerfilm noch einmal gezeigt.
Leider kein Podestplatz
Neben sieben Spielfilmen traten in der Kategorie A auch noch sieben Animationsfilme in der Stop-Motion-Technik an. Der Film «Schneesturm im Eisenbahnland» von zwei Siebenjährigen aus dem Kanton Uri machte das Rennen, gefolgt von einem weiteren Animationsfilm. Der beste Spielfilm landete erst auf Platz drei.
«Die Schüler waren recht enttäuscht », erzählt Regula Affolter. Aber nicht etwa, weil ihr Film nicht gewonnen hatte. Sie konnten vielmehr die Auswahlkriterien nicht ganz nachvollziehen. Stop-Motion-Animation mit einem Spielfilm zu vergleichen, schien ihnen ein wenig wie Äpfel und Birnen. Hätte ihr Favorit «Buschbandit», ein Kurz-Krimi, gewonnen, hätten sie es besser nachvollziehen können, ist Affolter überzeugt. Aber letzten Endes entscheidet nun mal die Jury.
Doch Enttäuschungen gehören zum Filmgeschäft dazu wie Ambitionen. Entmutigen lassen sich die Schüler nicht. Sie planen weiter einen zweiten Teil von «Freitagabend». Auch Regula Affolter bleibt vom Film-Virus gepackt. Als Nächstes wird es mit der Klasse ein Theaterstück geben. «Vielleicht schaffen wir es, dort Film-Sequenzen einzubauen », meint sie schmunzelnd. Und mit der nächsten Klasse plant sie, wieder bei «Film vor 5» teilzunehmen. Wer weiss – vielleicht gehts dann wieder an die Schweizer Jugendfilmtage?
Schüler der sechsten Klasse Schulhaus Steg durften vor Kurzem ihren Kurz-Film an den Schweizer Jugendfilmtagen in Zürich vorstellen. Leider reichte es nicht fürs Podest. Doch sie bleiben dem Medium treu.