Jetzt rüstet sich der Kanton für den Vollanschluss Schindellegi
Jetzt liegt das «Bekenntnis» des Kantons Schwyz für den Bau des Zubringers Freienbach zum künftigen Autobahn-Vollanschluss Schindellegi vor. Dieses «Bekenntnis» macht das Bundesamt für Strassen (Astra) zur Bedingung, um den Vollanschluss Schindellegi überhaupt in Angriff zu nehmen. Für den Ausbau des jetzigen Halbanschlusses Halten zum Vollanschluss Schindellegi zeichnet nämlich der Bund beziehungsweise das Astra verantwortlich. Die Realisierung des Zubringers liegt beim Kanton.
Im Mai im Kantonsrat
Das Baudepartement liess gestern die Katze aus dem Sack und präsentierte die Vorlage, die voraussichtlich an der Mai-Sitzung des Kantonsrates verabschiedet werden soll. Der Kostenrahmen ist seit längerem bekannt, er liegt bei 189 Millionen Franken, finanziert aus der Spezialfinanzierung Strassenwesen, die derzeit einen Bestand von 287 Mio. Franken aufweist. Aufgrund der Projektgrösse und der Abhängigkeiten zum Astra-Projekt handelt es sich dabei um ein Vorprojekt, «was bedeutet, dass der genannte Betrag auch eine Reserve von insgesamt 31,5 Mio. Fr. beinhaltet», schreibt das Baudepartement.
Drei Projektteile
Die Neubaustrecke zwischen der Wilenstrasse im Gebiet Chrummen und dem Autobahnanschluss weist eine Länge von 1,2 Kilometer auf. Davon verlaufen 900 Meter im Tunnel. Beidseitig erfolgt der Anschluss mittels Kreisel.
«Bestandteil des Kantonsstrassenprojekts sind auch die Sanierung und der Ausbau der Wilen-/Wolleraustrasse zwischen dem bestehenden Kreisel Freienbach und dem neuen Anschlusskreisel des Zubringers sowie verkehrslenkende flankierende Massnahmen auf der Schindellegistrasse und gegebenenfalls auf der Leutschenstrasse», so die Medienmitteilung aus dem Baudepartement (siehe Box).
Bereits vor drei Jahren gab der Regierungsrat der Tunnel-Variante den Vorzug. «Dies, weil er eine kostenmässig zwar günstigere offene Linienführung im weitgehend unverbauten Gebiet und damit eine Zerschneidung der Landschaft mit entsprechenden Kulturlandverlust politisch kaum mehrheitsfähig einstufte.»
Braucht noch «beträchtlich» Zeit
Auch wenn der Kantonsrat in der Mai-Sitzung die Ausgabenbewilligung spricht, so wird die Realisierung noch «beträchtlich» Zeit in Anspruch nehmen, wie das Baudepartement weiter schreibt. Möglicherweise müssen die Stimmberechtigten des Kantons noch dazu Stellung nehmen. Danach folgen das eigentliche Bauprojekt inklusive Umweltverträglichkeitsprüfung, die notwendige Raumausscheidung und die Land- sowie Rechtserwerbe. «Das Bauvorhaben wird später zeitgleich mit dem Astra-Projekt öffentlich aufgelegt. Dies dürfte frühestens im Jahr 2028 der Fall sein.» Der Beginn der rund fünf Jahre dauernden Bauarbeiten könne heute noch nicht präzis vorausgesagt werden, «dürfte im Idealfall aber etwa ab 2031/2032 realistisch sein», so die Aussichten.
Da das Kantonsstrassenprojekt Zubringer Freienbach direkt vom Ausbau des Autobahnanschlusses Schindellegi abhängig ist, kann das Gesamtvorhaben nur und erst dann realisiert werden, wenn für beide Teilprojekte eine rechtsgültige Genehmigung vorliegt.
Für 189 Millionen Franken soll der Zubringer Freienbach mittels eines 900 Meter langen Tunnels gebaut werden. Der Kantonsrat muss in der Mai-Session dafür grünes Licht geben. Bis zur Realisierung dürften allerdings noch Jahre ins Land ziehen.