Tristan Scherwey: «Wir haben den Faden verloren»
Seit dem 24. Januar verlor der SC Bern nie mehr zwei Spiele hintereinander. In die Playoff-Viertelfinals gegen Fribourg starteten die Berner aber mit einem 3:4 n.V. (h) und einem 0:3 (a).
«Wir wissen: Wie haben den Faden verloren», sagte Tristan Scherwey, der Freiburger Kult-Spieler in Diensten des SC Bern. Im Finish der Partie versuchte Scherwey in gewohnter Manier mit (übertriebener) Härte noch ein Zeichen zu setzen. Irgendwie widerspiegelten diese Intermezzi die Ratlosigkeit der Berner.
«Wir müssen unsere Leistung (vom Sonntag) sicher anschauen und analysieren», so Scherwey. «Wir zeigten auch gute Phasen. Aber insgesamt kam von uns viel zu wenig.» Auch Trainer Jussi Tapola verstand die Welt nicht mehr: «Mit den ersten paar Minuten war ich noch zufrieden. Wir starteten gut. Das erste Gegentor (nach sechs Minuten) hatte aber einen viel zu grossen Einfluss auf unsere Leistung. Für die nächsten Spiele gilt: Egal, was passiert, wir müssen weiterspielen.»
Tapola wechselte nach der Niederlage vom Freitag für Spiel 2 den Goalie: Statt Philipp Wüthrich hütete diesmal der Schwede Adam Reideborn das Tor. Dafür musste Stürmer Victor Ejdsell, Berns drittbester Skorer der Qualifikation, auf die Tribüne. Schon vor einem Jahr rotierte Tapola in den Playoffs die Goalies rein und raus. Damals scheiterte der SCB letztlich in sieben Spielen am EV Zug, nun droht von neuem das Out in der ersten Playoff-Runde.
Noch reden sich die Berner stark. «Das nächste Spiel findet wieder in Bern statt. Und da werden wir parat sein», verspricht Scherwey. Und Sportchef Patrick Bärtschi heisst die Rochaden seines Trainers auf der Goalie-Position gut, denn «das hat für uns die ganze Saison lang gepasst».
Ein 0:2-Rückstand stellt in einer Playoff-Serie ein Handicap dar, verloren ist indessen noch nichts. Gerade der SC Bern wurde schon mehrmals in seiner ruhmreichen Klubgeschichte nach 0:2-Rückständen – auch schon in den Viertelfinals – noch Schweizer Meister. Zuletzt lag der SC Bern 2019 im Halbfinal gegen Biel mit 0:2 hinten und holte danach noch den Titel. Wenn die Saison für den SCB aber noch mindestens einen Monat lang weitergehen soll, dann müssen die Berner Stars mehr Verantwortung übernehmen – und in der Offensive muss mehr kommen.