Erst nach Penaltytor gelang Tuggen der Durchbruch
Nach einem durchzogenen Start in die Partie gegen Höngg war es Tuggens Jakupov, der mit einem Elfmetertor den Knoten löste. Am Ende konnten Tuggen dieses wichtige Spiel mit 3:1 für sich entscheiden.
Es war eine wichtige Partie am Samstagnachmittag,das Aufeinandertreffen mit Höngg. Denn nach den jüngsten Resultaten war ein Sieg Pflicht, um den Anschluss an die Tabelle zu halten und auf Kurs zu bleiben. Trotzdem liess der Beginn der Partie zu wünschen übrig – auf beiden Seiten. Bis auf einige wenige Nadelstiche brachte der FC Tuggen in der ersten Halbstunde wenig zustande, wenn man auch mehr Ballbesitz und Spielanteile hatte.
Nach einer knappen halben Stunde wurde es ein erstes Mal konkret: Tuggens Andrei Herlea kam nach einer chaotischen Szene im gegnerischen Strafraum an den Ball und traf, aufgrund eines vorangehenden Abseits wurde das Tor allerdings aberkannt. Praktisch mit dem darauffolgenden Gegenangriff war es dann Hönggs Andjelkovic, der viel zu frei durch die Mitte auf Torhüter Merkas losziehen konnte und kalt zum Führungstreffer einnetzte. Für die Gäste war es die maximale Belohnung für das Gezeigte, Tuggen war derweil äusserst schlecht bedient. Die Probleme, die sich bereits während der letzten beiden Spielen identifizieren liessen, waren auch am Samstag wieder mit von der Partie: Viel Ballbesitz in der neutralen Zone,wenig Zug nach vorne und unter dem Strich harmlos, während man bei den Konterangriffen der Zürcher immer wieder in Bedrängnis geriet. Qualitativ war Tuggen definitiv besser, nur beim Toreschiessen zog man den Kürzeren.
Mit Wechsel glückliches Händchen bewiesen
An Durchschlagskraft fehlte es dann auch zu Beginn der zweiten Halbzeit. Eine halbe Stunde vor Schluss galt es auf Tuggens Seite, Massnahmen zu ergreifen: Mit Jakup Jakupov und Fernando Rodrigues wechselte Trainer Ivan Previtali zwei Stossstürmer mit Wasserverdrängung ein – sie sollten es richten, mindestens ein Punkt musste zwingend herausschauen. Und Previtali bewies damit ein glückliches Händchen.
Denn der eingewechselte Jakupov versenkte nach 76 Minuten einen Foulelfmeter zum verdienten Ausgleich. Nur fünf Minuten später lancierte Caine Keller Flügelstürmer Dardan Morina links aussen, welcher in die Mitte ablegte, wo der eingewechselte Rodrigues nur noch einzuschieben brauchte. Tuggen schien plötzlich beflügelt: José Meier schickte Fernando Rodrigues mit einem Traumpass alleine in Richtung Höngger Tor, wo Letzterer nach Ablauf der regulären Spielzeit souverän zum 3:1 Schlussstand einschob.
Trainer Previtali: «Wir brauchten neue Impulse»
Ob es der grosse Dammbruch war, der auch spielübergreifend Wirkung zeigen wird, muss sich noch weisen. Aller-dings zeigt die Freude unter den Beteiligten auf Tuggner Seite nach der Partie, wie wichtig der Sieg dennoch war. Dass der Penalty einem Dammbruch gleichkam, sah auch Ivan Previtali nach der Partie ähnlich: «Eine gelungene Aktion hat für uns den Knopf gelöst. Der Gegner hat abgebaut, in der zweiten Halbzeit waren wir deutlich besser und hatten das Spiel im Griff. Dann ist es eine Frage der Zeit, aber diese eine Situation muss kommen, sonst riskiert man, das Spiel 0:1 zu verlieren.» Er habe seinen Jungs in der Pause gesagt, sie müssten Vertrauen haben, dranbleiben,mit Überzeugung auf den Platz,dann erzwinge man auch das nötige Quäntchen Glück. Obwohl sein Dreifachwechsel den Sieg einleitete, will er die Verantwortung dafür bei den Spielern verorten: «Wir wussten natürlich, dass wir im Rückstand sind, und wir brauchten neue Impulse.Es ist ein tiefer Platz und war deshalb auch schwer, und ich hatte zwei frische Stürmer auf der Bank,die nochmals Dampf machen können.»