Während 15 Jahren fürs Schiri-Ressort zuständig
Das, was Susi Studer die beruflichen Wege ebnete, hatte Vorgeschichten: Die in Weisslingen Aufgewachsene erinnert sich, als Kind von der Arbeit des Briefträgers beeindruckt gewesen zu sein: «Ab und zu half ich mit, wenn der Pöstler im kleinen Dorf unterwegs war – dies hat mir grosse Freude bereitet.» Ergo logisch, dass der Berufswunsch gross und grösser wurde und letztlich auch in der zweijährigen Briefträger-Lehre die erste Etappe zurückgelegt sah. Studer blieb in der Folge über 30 Jahre bei der Post, wenn nach und nach auch in andern Funktionen als von Haus zu Haus wandernd.
Ein Teil ihrer Freizeit gehörte dem Fussball: Beim FC Weisslingen begann eine Breitensport-Karriere. «Der Club mit der Nummer 11054 war einer der Ersten, die den Frauenfussball auf dem Land umsetzten. Da ich als Feldspielerin nicht zwingend eine Leuchte war, stand ich halt im Tor – eine speziell reizvolle Aufgabe. Bald wollte ich ‹höher› spielen und wechselte zum SC Veltheim, bei dem ich den Administrativbereich und als Spiko-Verantwortliche einen wichtigen Teil des Fussball-Hintergrunds kennenlernte. Während die aktive Fussball-Zeit so nach und nach ihr Ende fand, bin ich auch heute noch als Leiterin Spielbetrieb beim SC Välte tätig.»
Jeden Tag neue Herausforderungen
Indes war auch diese Etappe eine Vorbereitung zu dem, was beruflich kommen sollte: «Ich wollte etwas anderes machen. Gespräche mit dem damaligen FVRZ-Geschäftsführer Patrick Meier führten zur Anstellung als Verbandssekretärin mit Fokus ‹Schiedsrichterwesen›. Der für diesen Bereich zuständige Guido Schär führte mich mit viel Geduld in diese Sparte ein; dessen enormer Erfahrungsschatz gab eine wertvolle Basis, das ‹Learning by doing› vertieft angehen zu können.» So wuchsen im Lauf der Jahre viele Teilbereiche an: Spiel-Aufgebote beziehungsweise Spiel-Rückgaben (Meisterschaft, Cup, Vorbereitung, Turniere); Bearbeitung der Ausbildungen beziehungsweise Weiterbildungen (aller Schiedsrichter-Rollen) und Kontrolle der Präsenzlisten; Pikettdienst koordinieren; Mutationen (Eintritt, Rücktritt, Qualifikationen, Adressenwechsel); Schiedsrichter-Koeffizient berechnen; Einbringung von Ideen und/oder Verbesserungen der Anwendungssoftware des nationalen Verbands (SFV) sowie immer ein offenes Ohr für Anliegen von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern und/oder Vereinen. «Mit all den Aufgaben ist eines garantiert: Jeder Tag ist neu und voller Herausforderungen. »
Arbeitsweg ist länger geworden
Eine Frage aus der Praxis: Wie geht das Schiedsrichterwesen mit der Forderung «Den müsst ihr nie mehr für Spiele unseres Vereins aufbieten» um? Dies soll ja ab und zu mal vorkommen. Studer sagt dazu: «Wir prüfen die Eingabe auf Substanz. Was sind die Fakten, wo wurden seitens des Refs eventuell gravierende Fehler gemacht, die angesprochen werden sollen? Aber bekannt ist auch: Vielfach müssen wir uns einfach einen grösseren Frust anhören, weil eine Partie des Vereins XY verloren ging und die festgestellte mangelnde Qualität des Unparteiischen einer objektiven Beurteilung nicht standhält. Rosarot gefärbte Brillen sind diesbezüglich nicht zwingend zielführend.» 13 Jahre am Alten Zürichweg in Schlieren gearbeitet, seit dem Januar 2024 im WIN4 in Winterthur tätig. Für Susi Studer positiv? «Ja, der Arbeitsweg von Altendorf nach Winterthur ist ein bisschen länger geworden – aber dies ist nicht weiter schlimm. Ich bin ja zurück in meinen einstigen Heimatgefilden, und je nach Arbeitsaufkommen mache ich zwischendurch Homeoffice. Dies aber sehr begrenzt, weil mir der soziale Kontakt mit den andern auf der Geschäftsstelle Arbeitenden viel bedeutet. »
Büsis kriegen Streicheleinheiten
Und Bayern München als Lieblingsverein – wie kams denn dazu? «Ich habe schon in frühen Jahren viel Bundesliga geschaut und war dort – als Torhüterin – natürlich auf jene mit der Nummer eins am Rücken fokussiert. Beeindruckt von zunächst Sepp Maier, da-nach Jean-Marie Pfaff – das waren tolle Vorbilder, nicht zuletzt durch ihre Ausstrahlungen. So blieb mein Herz halt an ‹den Roten› hängen.» Wenn Susi Studer von einem langen Arbeitstag wieder zu Hause in Altendorf eintrifft, erwarten sie dort acht Pfoten, auf zwei Vierbeiner aufgeteilt: Die beiden Katzen «Tigress» und «Baloo » kriegen dann nicht nur Futter, sondern eine Menge Streicheleinheiten. Für die Büsis ein lieb gewonnener Aufsteller, für die 15-Jahre-Jubilarin eine intensive Form zum «Abefahre» und das Tagesgeschehen ad acta legen können.
Anfang März beging Sekretärin Susi Studer ein Jubiläum: Vor 15 Jahren trat die in Altendorf Wohnhafte in die Geschäftsstelle des Fussballverbands der Region Zürich (FVRZ) ein. Ihr obliegen die umfangreichen Aufgaben des Schiedsrichterwesens.