SBB prüfen Beschaffung von Hochgeschwindigkeitszügen
Die SBB prüfen die Beschaffung von bis zu 40 mehrstromfähigen Hochgeschwindigkeitszügen. Diese könnten im Verlauf der 2030er-Jahre auf internationalen Verbindungen, etwa nach Italien und Frankreich zum Einsatz kommen, teilte das Bahnunternehmen mit.
Auch ein Einsatz für weitere Destinationen wie Barcelona oder London sei im Bereich des Möglichen, hiess es am Donnerstag weiter. Immer mehr Kundinnen und Kunden reisten mit dem Zug von der Schweiz ins Ausland und umgekehrt. Ein weiteres Wachstum wird erwartet, wie es zuletzt auch an der Jahreskonferenz der SBB hiess.
Daher wolle man das Angebot in diesem Bereich ausbauen, begründete die SBB die Prüfung des Beschaffungsvorhabens. Man arbeite intensiv daran, die grenzüberschreitenden Verbindungen in Kooperation mit Partnerbahnen auszubauen. Dafür brauche das Unternehmen künftig aber mehr Züge, gleichzeitig müssten in der zweiten Hälfte der 2030er-Jahre ältere Fahrzeuge ersetzt werden.
In der Schweiz gebe es derzeit aber keine Strecken, die mit Geschwindigkeiten befahren werden könnten, die international als Hochgeschwindigkeit definiert sind, teilte eine SBB-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. International als Hochgeschwindigkeit definiert sind Züge, die über 300 km/h fahren können. Die Maximalgeschwindigkeit in der Schweiz liegt laut der SBB-Website indes bei 200 km/h. Die Züge würden also nur auf dem ausländischen Teil der jeweiligen Strecke mit Hochgeschwindigkeit fahren.
Auf der Beschaffungsplattform Simap schrieben die SBB dafür zwei Informationsaustausche aus, um zu klären, wie die Hochgeschwindigkeitszüge beschafft und gewartet werden könnten. Konkret prüft das Bahnunternehmen zwei Optionen: einerseits den Kauf inklusive Servicevertrag für die Instandhaltung der Züge für 15 Jahre, andererseits einen Operating-Lease-Vertrag ebenfalls über 15 Jahre.
Der Informationsaustausch mit potenziellen Rollmaterialherstellern und Leasinggebern sollen im April oder Mai des laufenden Jahres stattfinden, teilten die SBB weiter mit. Eine mögliche Ausschreibung werde voraussichtlich 2026 stattfinden.