Alle drei Bisherigen müssen in die Solothurner Stichwahl
Alle fünf Solothurner Regierungssitze werden erst in der Stichwahl vergeben. Die Bisherigen Sandra Kolly (Mitte), Susanne Schaffner (SP) und Peter Hodel (FDP) haben das absolute Mehr nicht erreicht.
Sibylle Jeker (SVP) eroberte den vierten Platz. Mathias Stricker (SP) lag auf Platz fünf. Bei einer Wahlbeteiligung von 35,5 Prozent erzielte Frau Landammann Kolly das beste Resultat, wie die Staatskanzlei Solothurn am Sonntag mitteilte. Sie erhielt 32’138 Stimmen und blieb damit knapp unter dem absoluten Mehr von 32’351 Stimmen.
Auf dem zweiten Platz folgte Regierungsrätin Schaffner mit 30’187 Stimmen, gefolgt von Peter Hodel (FDP) mit 28’799 Stimmen. Alle drei bisherigen Regierungsmitglieder müssen in die Stichwahl vom 13. April.
SVP auf dem Sprung in die Regierung
SVP-Kandidatin Sibylle Jeker eroberte mit 28’646 Stimmen den vierten Platz. Die SVP versuchte zum achten Mal, einen Sitz im Regierungsrat zu gewinnen. Mathias Stricker (SP) erhielt 25’062 Stimmen. Die SP will einen zweiten Sitz im Regierungsrat gewinnen.
Auf den weiteren Rängen landeten Edgar Kupper (Mitte) mit 24’489 Stimmen, Marco Lupi (FDP) mit 23’228 Stimmen und Daniel Urech (Grüne) mit 22’747 Stimmen. Der zweite Sitz der FDP und der Sitz der Grünen war frei.
Absolutes Mehr ist hoch
Die Solothurner Bevölkerung habe verstanden, dass man die SVP in die Regierung einbinden solle, sagte Jeker im SRF-Regionaljournal Aargau/Solothurn. Die SVP gehöre in die Regierung und solle Verantwortung übernehmen.
Die drei bisherigen Regierungsmitglieder versuchten ihre unerwartete Nichtwiederwahl im ersten Wahlgang zu erklären. Es sei eine Parteienwahl gewesen – und offenbar seien viele der fünf Zeilen auf dem Wahlzette leer geblieben, sagte Regierungsrätin Schaffner im Regionalsender TeleM1.
Regierungsrat Hodel wollte nicht von einem Misstrauensvotum reden. «Es ist ein Novum, dass niemand das absolute Mehr erreicht hat», sagte Frau Landammann Kolly.
Im Kanton Solothurn zählen die leeren Zeilen für das absolute Mehr. Daher fiel es relativ hoch aus. Im Nachbarkanton Aargau werden die leeren Zeilen auf dem Wahlzettel nicht mitgezählt.