Das ist die Geschichte hinter dem Logo der Rapperswil-Jona Lakers
Der Slogan der Rapperswil Jona Lakers lautet: «Alli in Rot – mit Härzbluet debii». Neben Rot dominieren die Farben Blau und Weiss das Logo der Rosenstädter. Doch wie kam es eigentlich zu dieser Farbkombination und weshalb sieht das Logo so aus, wie es aussieht? Wir haben bei René Schmid, dem kreativen Produzenten der Lakers, nachgefragt.
Kein Logo, nur drei Buchstaben
Am 17. Januar 1945 wurde der Schlittschuhclub Rapperswil gegründet. Die Gründer trugen zunächst die drei Buchstaben SCR auf der Brust. Ein Logo, dass sich bis heute, genau 80 Jahre später, noch oft verändern wird. Vorerst blieb es aber bei den drei Buchstaben, jedoch wurden sie immer wieder neu angeordnet. Sei es horizontal, diagonal oder in einer 3-D-Schrift.
Die Farbe Rot prägte den Klub von Beginn an, ist es doch die Farbe der Rose, des Wappens der Stadt. Diese fand schon bald den Weg auf das Trikot. Bei den Farben waren die Rapperswil-Joner aber auch immer mal wieder experimentierfreudig. Zwischenzeitlich sah man den SCRJ – das «J» kam im Jahr 1973 dazu – sogar in Gelb-Blau.
Die drei Farben Blau, Rot und Weiss setzten sich aber in Rapperswil-Jona fest. Doch wie kam es zu dieser Farbpalette? Das scheint ein kleines Mysterium zu sein: «Wir vermuten, dass diese Farben aufgrund des nordamerikanischen Einflusses auf das Eishockey in Europa von der US-amerikanischen Flagge inspiriert sind», erklärt Schmid. Daher kommen auch die weissen Sterne, die noch heute im Logo zu finden sind.
Das «e» steht für …
Das erste Logo mit dem bekannten «e»-Design, verpackt als Puck, wurde in den 70er-Jahren vom mittlerweile verstorbenen Walter Brack entworfen. Die Frage, weshalb genau dieser Buchstabe zum Markenzeichen der Lakers wurde, kann nicht einmal Schmid abschliessend beantworten: «Wir gehen davon aus, dass das ‹e› für Eishockey steht, wir wissen es aber nicht mit Sicherheit. » Später kamen der Schriftzug «SCRJ» und die Flügel dazu. Auch die «Flügeli» sind im heutigen Logo wiederzufinden, wenn auch in einer abgeänderten Form. Diese beiden Änderungen wurden vom damaligen Präsidenten Bruno Hug eingeführt. «Sie sollten vielleicht auf die Aufbruchsstimmung verweisen», spekuliert Schmid. Zwischenzeitlich trug der SCRJ auch einen ninjaartigen Kämpfer auf dem Trikot. Ebenfalls unter der Leitung von Hug wechselten die Lakers 2005 ihr Logo, ihre Farben und sogar ihren Namen. Aus «Rot-Weiss-Blau» wurde das verhasste Eisblau, aus dem SCRJ wurden die SCRJ Lakers, und das Logo wurde neu durch eine Welle ergänzt.
Drei Änderungen, die «bei den Fans gar nicht gut ankamen», wie Schmid erzählt. Die Idee sei es gewesen, eine einzigartige Farbe im Schweizer Eishockey zu finden, da beispielsweise auch der EHC Kloten dieselben Farben benutzt wie die Lakers. «Brunos Vision war es, dass die Ergänzung ‹Lakers› (englisch für Seebewohner) eine breitere Region rund um den Zürichsee ansprechen sollte», so Schmid. «Mit einem englischen Namen geht man mit der Zeit», sagte Hug 2005 in einem Interview mit «Blick». Die Welle im Logo wurde dann vom Namen abgeleitet. Entworfen wurde das Logo von einer Zürcher Firma.
Anhand der Reaktionen wurde den Rapperswil-Jonern klar: «Farben und Logos sind enorm wichtig für die Fankultur. » Sie vergleichen die Reaktionen mit denen, die internationale Sportklubs wie Juventus Turin in der Serie A oder auch die Buffalo Sabres in der NHL erhielten, als sie ihre traditionellen Logos veränderten.
Das neue Logo soll kombinieren
Zurück an den Obersee. Nach zehn Jahren ist Schluss mit der Rapperswil-Joner Welle. Die Lakers steigen 2015 in die Nationalliga B ab und wollen einen Neuanfang. Dazu gehören ein neues Logo und die Rückkehr zu den ursprünglichen Farben. Es ist das erste von Schmids Werken als kreativer Produzent der Lakers: «Es sollte die vergangenen Logos vereinen.» So sind die Flügel darin wiederzufinden, die drei ursprünglichen Farben kehrten zurück, das «e» ebenso, und die Rose prägte von nun an wieder das Logo der Lakers. «Eigentlich ist die Rose das einzige Element, das zu Rapperswil-Jona passt», schmunzelt Schmid.
Der Name Lakers blieb aber, was laut Schmid bei den Fans auch jetzt noch immer umstritten sei. Erinnert der Name doch an eine eher düstere Zeit in der Vereinsgeschichte. «Diese Periode gehört aber halt auch dazu, weshalb wir den Namen nicht ändern wollten», erinnert sich Schmid.
Zum 80-Jahre-Jubiläum traten die Rosenstädter beim Retro Game Anfang des Jahres noch einmal als SCR auf. Schmid hatte nämlich ein spezielles Vintagetrikot entworfen. In Weiss und nur mit den drei Buchstaben SCR auf dem Shirt.
Das Logo ist das Markenzeichen jedes Sportklubs. Dieses datiert oft sehr lange zurück, so auch bei den SC Rapperswil-Jona Lakers. Doch wie kam es dazu, dass genau Rot, Weiss und Blau das Logo der Rosenstädter zieren? Ein Blick in die Vergangenheit schafft Klarheit.