Schweiz gedenkt der Befreiung des KZ Auschwitz vor 80 Jahren
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter vertritt die Schweiz am Montag anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau in Polen. Mit ihr reisen auch zwei Überlebende als offizieller Teil der Schweizer Delegation.
Die Brüder Alfred und Rudolf Popper, die als Kinder Auschwitz überlebt haben, werden dabei zum ersten Mal seit ihrer Befreiung 1945 am Gedenkanlass teilnehmen, teilte der Bund im Vorfeld mit. Der 27. Januar steht jedes Jahr im Zeichen des Andenkens an die Opfer des Holocaust.
In der Schweiz werden im Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers am Montagabend zahlreiche öffentliche Gebäude illuminiert. Auch das Bundeshaus erleuchten verschiedene Farben, wie es in der Vorankündigung heisst. Auf städtischer und kantonaler Ebene sind ähnliche Anlässe geplant. Im Ausland nehmen ebenfalls öffentliche und staatliche Stellen an der Aktion teil.
Die Schweizer Anlässe sind Teil der weltweiten Aktion #WeRemember, wie der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz im Vorfeld mitteilten. Der Jüdische Weltkongress unterstützt die Aktion.
Die Kampagne will «die Welt an die Folgen eines ungehemmten Anstiegs des Hasses erinnern», teilten der SIG und die Plattform mit. Sie verwiesen auf den weltweiten Anstieg antisemitischer Übergriffe. Die Beleuchtung der Gebäude soll ein stilles Zeichen der Menschlichkeit setzen sowie an eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte und seine Opfer erinnern.
Bis zu 1,5 Millionen Opfer der Tötungsfabrik
Am 27. Januar 1945 marschierten sowjetische Soldaten in das Lager Auschwitz im Südosten Polens ein. In dem Konzentrationslager töteten die Nationalsozialisten zwischen 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen in industriellem Massstab. Es steht heute als Symbol für die systematische Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen Juden und anderer Minderheiten durch das Hitler-Regime und seine Verbündeten während des Zweiten Weltkriegs.
Für SIG-Präsident Ralph Friedländer ist die Aufrechterhaltung der Erinnerung an den Holocaust eine Pflicht gegenüber den Opfern, wie er sich in der Mitteilung zitieren liess. Es gehe darum, das Bewusstsein für die Ereignisse, die zu dieser Tragödie geführt haben, zu schärfen, um Hassverbrechen in Zukunft besser verhindern zu können.