Dreifacher Finalist gegen Qualifikanten out
Am Australian Open scheitert der dreifache Finalist Daniil Medwedew nach einem Fünfsatz-Krimi am amerikanischen Qualifikanten Learner Tien. Das sind die Fakten des fünften Turniertages.
In der 1. Runde hatte er noch knapp den Kopf aus der Schlinge gezogen, ein zweites Mal schaffte er dies knapp nicht mehr. Der ehemalige Weltranglistenerste und dreifache Melbourne-Finalist Daniil Medwedew unterlag dem amerikanischen Qualifikanten Learner Tien (ATP 121) in fast fünf Stunden im Match-Tiebreak des fünften Satzes – kurz vor 3 Uhr morgens Lokalzeit. Im dritten Satz hatte der Teenager aus Kalifornien noch einen Matchball liegen gelassen. Bisher hatte er einzig am US Open starten dürfen und dreimal in der 1. Runde verloren, nun steht er erstmals in der 3. Runde eines Grand-Slam-Turniers.
Sinner mit erstem Satzverlust
Nach seinem lockeren Auftaktsieg musste Titelverteidiger Jannik Sinner im Turnier zwar den ersten Satzverlust hinnehmen, ein echter Prüfstein war der Einheimische Tristan Schoolkate für die Nummer 1 der Welt jedoch nicht. Nur ganz zu Beginn durften die australischen Fans in der Rod Laver Arena im Duell zweier 23-Jährigen auf eine Überraschung hoffen. Der Underdog überzeugte auf der grössten Bühne seines Landes am Aufschlag und mit starkem Spiel am Netz – der Gewinn des Startsatzes war die logische Folge. Doch danach trat Sinner gegen die Weltnummer 173 zunehmend dominanter auf. Die australischen Anfeuerungsrufe «Aussie, Aussie, Aussie» verstummten erst nach 2:49 Stunden Spielzeit, nachdem der grosse Favorit seinen ersten Matchball zum 4:6, 6:4, 6:1, 6:3-Sieg verwerteten konnte. Sinners nächster Gegner in Melbourne ist der Amerikaner Marcos Giron (ATP 46).
Fritz und De Minaur ungefährdet
Im Schnellzugtempo brachten am Donnerstag Taylor Fritz (ATP 4) und Alex De Minaur (ATP 8) ihre Zweitrunden-Partien hinter sich. Der Amerikaner brauchte beim 6:2, 6:1, 6:0 gegen den Chilenen Cristian Garin (ATP 150) keine eineinhalb Stunden. Der Australier stand beim 6:2, 6:4, 6:3 gegen den Amerikaner Tristan Boyer (ATP 136) etwas mehr als zwei Stunden auf dem Court. Beide Spieler sind in Melbourne noch ohne Satzverlust, dürften in der 3. Runde jedoch auf mehr Gegenwehr stossen. Fritz bekommt es mit Altmeister Gaël Monfils (ATP 41) zu tun, De Minaur trifft auf den Argentinier Francisco Cerundolo (ATP 31).
Rune ringt Berrettini nieder
Holger Rune (ATP 13) setzte sich nach beinahe dreieinhalb Stunden in einem engen Match gegen den Italiener Matteo Berrettini (ATP 34) durch. Der Däne zeigte sich beim 7:6 (7:3), 2:6, 6:3, 7:6 (8:6) in den entscheidenden Momenten abgebrühter als sein Gegenüber. Im Tiebreak des letzten Satzes kam er von einem 2:5 zurück und wendete einen fünften Satz in extremis ab. In der 3. Runde trifft Rune auf Miomir Kecmanovic (ATP 51). Der Serbe setzte sich überraschend gegen den Polen Hubert Hurkacz (ATP 17) in drei Sätzen durch.
Fonseca geschlagen
Das brasilianische Wunderkind João Fonseca (ATP 112) muss nach der 2. Runde die Heimreise antreten. Der 18-Jährige, der in der Startrunde Andrej Rublew (ATP 9) überzeugend in drei Sätzen eliminierte, musste sich dem Italiener Lorenzo Sonego (ATP 55) in fünf Sätzen 7:6 (8:6), 3:6, 1:6, 6:3, 3:6 beugen. Für den Gewinner der Next-Gen-Finals und des Challenger-Turniers in Canberra war es die erste Niederlage nach zuvor 13 Siegen in Serie.
Swiatek und Rybakina ungefährdet
Im Frauen-Tableau bahnen sich Iga Swiatek (WTA 2) und Jelena Rybakina (WTA 7) ihren Weg. Die Weltnummer 2 aus Polen siegte gegen die Slowakin Rebecca Sramkova (WTA 49) nach 61 Minuten 6:0, 6:2. In der 3. Runde kommt es zum Aufeinandertreffen mit Emma Raducanu. Die Britin gewann 2021 das US Open, kam in Melbourne bis zu diesem Jahr jedoch nie über die 2. Runde hinaus. Rybakina steht nach dem 6:0, 6:3 gegen Iva Jovic wie Swiatek ohne Satzverlust in der 3. Runde. Dort trifft die Kasachin auf die Ukrainerin Dajana Jastremska (WTA 33).
Navarro erneut über drei Sätze
Erneut hart kämpfen musste Emma Navarro. Nach ihrem Marathon-Match in der 1. Runde gegen Landsfrau Peyton Stearns (WTA 46) brauchte die Weltnummer 8 aus den USA auch gegen die Chinesin Wang Xiyu (WTA 108) einen langen Atem. Stand sie am Dienstag noch 3 Stunden und 22 Minuten auf dem Feld, benötigte sie für das 6:3, 3:6, 6:4 am Donnerstag «nur» 2 Stunden und 13 Minuten. Leichter wird die Aufgabe in der 3. Runde nicht. Mit Ons Jabeur (WTA 39) steht der Amerikanerin eine dreifache Grand-Slam-Finalistin gegenüber.