Adipositas muss laut Experten anderes diagnostiziert werden
Der Body-Mass-Index (BMI) ist Experten zufolge kein zuverlässiges Mass für die Gesundheit. Eine internationale Gruppe von Medizinern, darunter Ärzte des Universitätsspitals Genf, schlägt vor, die Diagnoserichtlinien für Adipositas grundlegend zu überarbeiten.
Neben dem BMI sollten Daten zum Körperfett herangezogen werden, empfiehlt die Gruppe im Fachjournal «The Lancet Diabetes & Endocrinology».
Für die Berechnung des BMI wird das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergrösse in Meter im Quadrat geteilt. Ein BMI von über 30 gilt bei Menschen europäischer Abstammung als Hinweis für Fettleibigkeit. Doch der BMI kann keine Aussage zu dem Gesundheitszustand der Person liefern oder zwischen Fett- oder Muskelmasse unterscheiden.
Die Kommission schlägt konkret vor, das Körperfett direkt zu messen oder zusätzlich zu Gewicht und Grösse den Taillenumfang bzw. das Verhältnis von Taille zu Körpergrösse oder Hüfte zu messen. Darüber hinaus soll auf objektive Anzeichen und Symptome eines schlechten Gesundheitszustandes geachtet werden.