28-Jähriger wegen Betrugs von Neuenburger Grossräten verurteilt
Ein junger Mann, der rund 20 Neuenburger Kantonsparlamentarier aus allen politischen Lagern betrogen hatte, ist am Dienstag in einem vereinfachten Verfahren zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Davon muss er ein Jahr im Gefängnis absitzen.
Das Kriminalgericht in La Chaux-de-Fonds folgte mit der verhängten Strafe dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der 28-jährige Angeklagte hatte wischen 2022 und 2024 im Namen der Abgeordneten verschiedene Gegenstände, darunter Haar- und Bartschneider, Uhren, Schmuck, Kopfhörer oder Smartphones bestellt.
Dabei nutzte er unter anderem die Postdaten seiner Opfer. Er verkaufte einen Teil der Waren weiter, aber die Polizei fand viele davon in seiner Wohnung. Der Angeklagte wartete auf den Paketlieferanten und holte die Post ab, bevor die Geschädigten eintrafen. Manchmal gab er eine andere Lieferadresse an als diejenige des Betrogenen.
Der Angeklagte hatte es zunächst eindeutig auf Abgeordnete abgesehen, da deren Adressen zu diesem Zeitpunkt öffentlich waren. Die Liste der Kläger umfasste indes insgesamt fast 90 Namen. Die Höhe der Betrugssumme variierte zwischen 100 Franken und über 3000 Franken.
Weitere Verbrechen
Der Angeklagte verübte auch mehrmals Einbrüche, darunter einen in Colombier NE im Mai 2024, als er verschiedene Gegenstände und Geld im Wert von 39’000 Franken mitnahm. Weiter stahl er auch Geld und Bankkarten, nachdem er in das Sekretariat der Pfarrei der römisch-katholischen Kirche in Tramelan BE eingedrungen war.
Zudem wurde dem Angeklagten einfache Körperverletzung, Drohung sowie Gewalt gegen Polizeibeamte zur Last gelegt. Unter anderem schlug der junge Mann in Neuenburg einer Polizistin ins Gesicht und versuchte, einen Polizisten zu beissen.