Schweizer tot in iranischem Gefängnis aufgefunden
Im Iran ist ein Schweizer Staatsangehöriger tot in einem Gefängnis aufgefunden worden. Laut iranischen Behörden hatte der Mann Suizid begangen und war der Spionage beschuldigt. Das Aussendepartement in Bern wurde nach eigenen Angaben von Teheran informiert.
Die iranischen Behörden hätten das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) über den Tod eines Schweizer Bürgers in einem Gefängnis in Kenntnis gesetzt, teilte EDA-Kommunikationschef Nicolas Bideau am Donnerstagnachmittag auf dem Kurznachrichtendienst X mit.
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der staatlichen iranischen Medien im Gefängnis von Semnan im Nordosten des Landes. «Heute Morgen hat ein Schweizer Staatsbürger im Gefängnis von Semnan Selbstmord begangen», berichtete Mizan Online, das Presseorgan der iranischen Justiz. Es fügte an, dass der Häftling von den Sicherheitsbehörden wegen mutmasslicher Spionage verhaftet worden sei und dass sein Fall untersucht werde.
Mehrere europäische Staatsangehörige, einige davon auch mit iranischem Pass, sind derzeit im Iran inhaftiert. Kritiker werfen Teheran vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzusetzen. Der Iran weist die Vorwürfe zurück und begründet die Festnahmen üblicherweise mit dem Vorwurf der Spionage. Die genaue Zahl der im Iran inhaftierten Europäer ist nicht bekannt.