Laut Zürcher Forschern sollten Zoos überzählige Tiere gezielt töten
Zoos sollten Zürcher Forschenden zufolge auf gezielte Tötung setzen. So könnten sie eine Überfüllung verhindern, dabei ihre fortpflanzungsfähigen Populationen erhalten und die Klimabilanz verbessern, argumentierten die Wissenschaftler.
Bislang sei die Anzahl Tiere in Zoos meist über die Fortpflanzung kontrolliert worden, erklärte die Universität Zürich (UZH) in einer Mitteilung vom Mittwoch.
In einer im Fachblatt «Proceedings» der FUS-nationalen Akademie der Wissenschaften («PNAS») veröffentlichten Stellungnahme argumentiert ein Forschungsteam unter Leitung der UZH nun aber für ein Umdenken. Anstatt die Nachzucht ihrer Tiere zu kontrollieren, sollten die Zoos demnach überzählige Tiere töten.
Altersheim Zoo
Die Forschenden argumentieren, dass die weit verbreiteten Verhütungspraktiken das Altersprofil der Tierpopulationen veränderten. So würden die Zoopopulationen immer älter. Dies gefährde eines der Grundprinzipien von Zoos: die Erhaltung der eigenen Populationen. Es brauche keine Sammlung geriatrischer Tiere und keine Tierärztinnen und Tierärzte, die sich mit Palliativpflege beschäftigen, sagte der Mitautor Andrew Abraham von der Universität Aarhus in der Mitteilung.
Ausserdem sei Fortpflanzung ein Grundbedürfnis von Tieren. Weiter argumentieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass Zoos mit gezielten Tötungen das öffentliche Verständnis für den natürlichen Lebenszyklus von Tieren fördern könnten.
Ausserdem könnten mit getöteten Tieren Raubtiere gefüttert werden. Diese eigene Fleischversorgung würde die Klimabilanz verbessern, so die Forscherinnen und Forscher.