Drusengruppen in Syrien bereit zu Anschluss an reguläre Armee
Zwei bewaffnete Gruppierungen der drusischen Minderheit in Syrien haben angekündigt, der Aufforderung der neuen islamistischen Machthaber zu folgen und sich der regulären Armee des Landes anzuschliessen.
Die beiden grössten militärischen Gruppierungen in der südsyrischen Provinz Suweida, die «Bewegung Männer der Würde» und die «Gebirgsbrigade», erklärten am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung ihre «volle Bereitschaft, uns unter dem Dach einer neuen nationalen Armee zu einer militärischen Einheit zusammenzuschliessen, deren Ziel es ist, Syrien zu schützen».
Sie fügten jedoch hinzu, dass sie «jede Fraktions- oder sektiererische Armee, die als Werkzeug in den Händen der Behörden zur Unterdrückung des Volkes eingesetzt wird, wie es bei der Armee von Baschar al-Assad der Fall war», kategorisch ablehnen würden. Die Gruppierungen sähen es als ihre Aufgabe an, sich «für den Schutz öffentlicher Einrichtungen einzusetzen und deren Stabilität zu gewährleisten, bis die Sicherheit im Land hergestellt ist».
Die islamistische Führung in Damaskus hatte im vergangenen Monat einen Plan zur Auflösung der zahlreichen in Syrien agierenden bewaffneten Gruppen und zu ihrer Integration in die reguläre Armee des Landes vorgestellt. Laut dem neuen syrischen Machthaber Ahmed al-Scharaa dürfen sich Waffen «nur in der Hand des Staates befinden».
In Syrien leben etwa 700’000 Drusen. Die religiöse Minderheit, die auch im Libanon, in Israel und auf den von Israel besetzten Golanhöhen lebt, macht etwa drei Prozent der syrischen Bevölkerung aus. Die meisten von ihnen leben in Suweida. Aus dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg haben sich die Drusen weitgehend herausgehalten.