Monney vor Von Allmen: Schweizer Doppelsieg in Bormio
Alexis Monney gewinnt sein erstes Weltcuprennen. Der 24-jährige Freiburger siegt in der Abfahrt in Bormio sensationell vor seinem Teamkollegen Franjo von Allmen.
Monneys bisher beste Klassierung war ein 8. Rang in der Abfahrt in Kitzbühel. In Bormio überraschte er die Konkurrenz mit Startnummer 19 und einer beherzten Fahrt. Oben noch nicht ganz bei den schnellsten, drehte er im Verlauf des Rennens auf. Im zweiten Streckenteil kam keiner an die Zeit von Monney heran. Im Ziel distanzierte er den bis dato Führenden Von Allmen, der seinerseits bereits mit dem ersten Weltcupsieg seiner Karriere geliebäugelt hatte, um 24 Hundertstel.
Von Allmen fuhr seine dritte Top-3-Platzierung der Karriere heraus, die zweite in der Abfahrt und die zweite innerhalb einer Woche. Kurz vor Weihnachten feierte er in Gröden als Zweiter seine Podest-Premiere in der Königsdisziplin. Nun stand ihm nicht etwa Marco Odermatt vor der Sonne, sondern Monney.
Einen Tag nach dem fürchterlichen Sturz von Cyprien Sarrazin erlebte Odermatt auf der Piste «Stelvio», wo in 13 Monaten die Olympischen Wettbewerbe der Männer im Ski Alpin ausgetragen werden, selber eine Schrecksekunde. Der Führende in der Abfahrtswertung hatte im Mittelteil einen Verschneider, konnte sich jedoch mit viel Können und Glück retten. Mit ausgelöstem Airbag fuhr der Nidwaldner ins Ziel und schaffte es als Fünfter dennoch beinahe auf das Podest. Am Ende fehlten lediglich acht Hundertstel auf den Kanadier Cameron Alexander, der seine starken Trainingsleistungen im Rennen umsetzen konnte und seinen vierten Podestplatz im Weltcup feierte.
Nur eine Hundertstel hinter Odermatt klassierte sich mit Justin Murisier ein weiterer Schweizer. Der Sieger der Abfahrt in Beaver Creek vergab ein mögliches Podest im untersten Streckenabschnitt. Marco Kohler (9.) und Stefan Rogentin (12.) komplettierten das starke Schweizer Ergebnis mit sechs Fahrern in den ersten zwölf.
Getrübt wurde die Teamleistung einzig durch den Ausfall von Lars Rösti. Der 26-jährige Berner verlor wie am Vortag Sarrazin bei der Einfahrt in den Zielhang die Kontrolle und stürzte heftig. Anders als der Franzose konnte der Schweizer jedoch selbständig ins Ziel fahren.