Team Canada will Schweizer Siegserie brechen
Fünf Jahre ist es her, dass das Team Canada am Spengler Cup gewann. Zwischen Weihnachten und Neujahr kämpfen nun die Kanadier und Davos darum, alleiniger Rekordhalter zu werden.
Die sechs Teams im Überblick.
HC Davos (87. Teilnahme, 16 Mal Sieger). Es war im letzten Jahr vielleicht der Moment, als sich die HCD-Fanbasis endgültig mit dem zunächst unbeliebten neuen Trainer und ehemaligen Enfant terrible Josh Holden versöhnte. Die Davoser gewannen zum 16. Mal ihr Heimturnier – zum ersten Mal nach zwölf Jahren Flaute – und zogen so mit dem Rekordsieger Team Canada gleich. In dieser Saison waren die Bündner lange auf Höhenflug und führten die Tabelle der National League zwischenzeitlich an, wurden dann aber nach der Nationalmannschaftspause mit zwei Niederlagen etwas gebremst.
Team Canada (39. Teilnahme, 16 Mal Sieger): Die Kanadier sind seit ihrer ersten Teilnahme 1984 eine Erfolgsgeschichte: Publikumslieblinge, Spektakelmacher und ausgesprochen erfolgreich. 16 Siege und 10 weitere Finals sind für das Team der besten in Europa tätigen Kanadier zusammen gekommen. Da eine WM- oder Olympiateilnahme für diese Spieler praktisch ausser Reichweite liegt, ist es für sie fast die einzige Chance, das Ahornblatt zu tragen. Mit entsprechend viel Stolz tun sie es. Nun aber warten die Kanadier seit fünf Jahren auf einen Erfolg. Die letzten beiden Sieger kamen aus der Schweiz (Davos, Ambri-Piotta), davor fiel das Turnier zweimal Corona zum Opfer. Gleich zum Auftakt am Stephanstag treffen die Rekordsieger HCD und Team Canada aufeinander.
Fribourg-Gottéron (3. Teilnahme, bestes Resultat: Halbfinal 2012): Fribourg-Gottéron ist zum dritten Mal nach 1992, als der HC Davos in der NLB dümpelte, und 2012 dabei. In guter Erinnerung geblieben ist der «Kiwi-Dance» von Joel Kwiatkowski, als die Fans Stimmung machten und das Team die Halbfinals erreichte. Nun ist die Ausgangslage schwierig. Nach der Trennung von Christian Dubé musste kurz vor Weihnachten auch sein Nachfolger Pat Emond gehen. Vielleicht tut der Tapetenwechsel gut, auch Ambri-Piotta überzeugte am Spengler Cup nach jeweils nicht überragenden Leistungen in der Meisterschaft.
Dynamo Pardubice (4. Teilnahme, bestes Resultat: Final 2023). Enttäuschend in der Champions League (out in der Vorrunde), aber nach zuletzt vier Siegen in Folge klarer Leader in der tschechischen Extraliga, möchte der letztjährige Finalist (3:5 gegen Davos) nun auch den Spengler Cup gewinnen. Es wäre der erste tschechische respektive tschechoslowakische Sieg seit dem grossen Dukla Jihlava vor 42 Jahren. Gespannt sein darf man auch auf Rückkehrer Roman Cervenka, der zuletzt zwar verletzt war, aber auf der Spielerliste für den Spengler Cup steht.
Kärpät Oulu (1. Teilnahme). Der achtfache finnische Meister und letztjährige Dritte ist in Davos erstmals am Start. In der heimischen Meisterschaft läuft es den «Hermelinen» (Kärpät) nicht wie gewünscht, aktuell belegt das nördlichste Team der SM-Liiga nur den 9. Platz. Erst einmal gewannen Finnen den Spengler Cup, 2018 durch KalPa Kuopio.
Straubing Tigers (1. Teilnahme): Wie Oulu gehören die Straubing Tigers erstmals zum Teilnehmerfeld in Davos. Das Team aus dem kleinen Städtchen in Niederbayern hat sich trotz eines vergleichsweise kleinen Budgets in den vorderen Rängen der DEL etabliert und qualifizierte sich letzte Saison zum dritten Mal für die Champions League. Dort scheiterte man im Achtelfinal klar an den ZSC Lions. Mit Straubing ist erstmals seit 2018 wieder ein deutsches Team engagiert, letzter deutscher Sieger waren vor einem Vierteljahrhundert die Kölner Haie.
Modus: Gespielt wird in zwei Dreier-Gruppen. Jeweils der Sieger erreicht direkt die Halbfinals, die Zweiten und Dritten spielen «über Kreuz» zwei Viertelfinals. Den Auftakt machen am 26. Dezember Fribourg-Gottéron gegen Pardubice (15.10 Uhr) und Davos gegen Team Canada (20.15 Uhr). Der Final findet traditionell an Silvester am Mittag statt.