Lateinischer Patriarch besucht vor Weihnachten Gaza
Patriarch Pierbattista Pizzaballa, der höchste katholische Würdenträger im Heiligen Land, hat vor Weihnachten den umkämpften Gazastreifen besucht.
Während des Solidaritätsbesuchs habe Pizzaballa in der kleinen christlichen Gemeinde der Pfarrei der Heiligen Familie in der Stadt Gaza eine Messe zelebriert, teilte das lateinische Patriarchat in Jerusalem mit Abschluss der Reise mit.
Der Kardinal habe in dem Küstenstreifen auch den griechisch-orthodoxen Erzbischof Alexios von der Kirche des Heiligen Porphyrius in Gaza getroffen, hiess es weiter. Ziel sei es, «den Geist der Brüderlichkeit und Einheit unter den christlichen Gemeinden in Gaza hervorzuheben». Pizzaballa habe sich auch über humanitäre Hilfsinitiativen informiert. Hilfsorganisationen warnen immer wieder vor Hunger in dem Gebiet, in dem seit mehr als einem Jahr Krieg herrscht.
In der Mitteilung hiess es, man bete dafür, «dass dieses Weihnachten neue Hoffnungen auf ein Ende der fortwährenden Tragödie in Gaza und der grösseren Region bringt und den Anfang einer besseren und friedlicheren Zukunft für alle».
Papst Franziskus hatte am Samstag beklagt, Pizzaballa sei am Vortag wegen israelischer Luftangriffe an der Einreise nach Gaza gehindert worden. Am Sonntag erlaubten die israelischen Behörden dem katholischen Würdenträger dann die Fahrt in den blockierten Küstenstreifen.
Im Heiligen Land bilden die Christen nur noch eine winzige Minderheit: Im Gazastreifen leben rund 1000 Christen, bei insgesamt mehr als zwei Millionen Einwohnern. In Israel machen die Christen knapp zwei Prozent der gut zehn Millionen Bürger aus. Im Westjordanland sind es etwa 1,5 Prozent der rund drei Millionen Palästinenser.