Marco Odermatt gewinnt auf der Gran Risa zum fünften Mal
Marco Odermatt bleibt der König von Alta Badia. Der Nidwaldner gewinnt den Klassiker auf der Piste Gran Risa zum vierten Mal in Folge, zum fünften Mal insgesamt.
Odermatt hatte nach dem ersten Lauf des wegen den Pistenbedingungen von Diskussionen begleiteten Rennens auf Platz 3 gelegen, fand sich also für einmal nicht in der Rolle des Gejagten, sondern des Jägers wieder. Und Odermatt fühlte sich auch bei dieser Ausgangslage offenbar pudelwohl.
Im zweiten Durchgang stiess er mit Bestzeit ganz an die Spitze vor und errang seinen Weltcup-Sieg Nummer 41, mit dem er sich nun auch in dieser Statistik zum erfolgreichsten Schweizer Alpinen machte. Auf 40 erste Plätze hatte es einst auch Pirmin Zurbriggen gebracht.
Odermatt wies in der Schlussabrechnung 85 Hundertstel Vorsprung aus – auf einen Konkurrenten, der über sich hinauswuchs. Der Franzose Léo Anguenot, der Rang 13, herausgefahren im ersten von zwei Riesenslaloms Anfang März in Aspen, Colorado, als bisheriges Bestergebnis im Weltcup ausgewiesen hatte, kam dem grossen Meister zeitmässig überraschend am nächsten. Der Norweger Alexander Steen Olsen, Gewinner des ersten Riesenslaloms Ende Oktober auf dem Rettenbach-Gletscher, komplettierte das Podium. Der nach dem ersten Lauf führende Kroate Filip Zubcic fiel auf Platz 4 zurück.
Zweitbester Schweizer war Gino Caviezel. Der Bündner, der seine zuletzt im Training gezeigten Leistung nach eigener Einschätzung nicht wunschgemäss umzusetzen vermochte, konnte sich im zweiten Durchgang gleichwohl um 12 Ränge auf Platz 12 vorarbeiten. Loïc Meillard ging den umgekehrten Weg. Der Romand rutschte von Rang 10 auf Platz 16 ab und fand sich damit unmittelbar vor Luca Aerni wieder, der eine Woche nach seinem Exploit mit Rang 4 im Riesenslalom in Val d’Isère eine weitere Kostprobe der Fortschritte in seiner zweiten Disziplin gab. Weltcup-Punkte sicherte sich auch Fadri Janutin mit Platz 25. Thomas Tumler schied nach starken ersten Schwüngen im zweiten Durchgang aus.
Die Diskussionen über den Zustand der Piste hatten schon nach der Besichtigung am Morgen eingesetzt. Die Kritiken gingen so weit, dass sogar eine Weigerung der Fahrer im Raum stand, das Rennen in Angriff zu nehmen.