Usyk und Fury bitten erneut zum Spektakel
Am späten Samstagabend richten die Box-Fans ihre Augen nach Riad, wo es zwischen dem Ukrainer Alexander Usyk und dem Engländer Tyson Fury zum WM-Rückkampf im Schwergewicht kommt.
Das erste Aufeinandertreffen Mitte Mai hatte Usyk für sich entschieden. Unmittelbar nach dem Kampf erklärte der neue Weltmeister, er werde Fury gemäss der Klausel im Vertrag einen sofortigen Rückkampf gewähren. Dieser steht nun in Saudi-Arabien an und männiglich fragt sich, ob der Brite Fury noch einmal zum grossen Gegenschlag bereit ist. Usyk verteidigt die WM-Gürtel der Verbände WBC, WBA und WBO.
Vor einem halben Jahr hatte sich der bisher ungeschlagene Usyk nach dem Sieg gegen Fury zum ersten Mal seit Lennox Lewis vor mehr als 25 Jahren zum sogenannten «Undisputed Champion» krönen lassen – er sicherte sich alle WM-Titel der bedeutenden Weltverbände. Für den früheren Schwergewichtsweltmeister Fury war die knappe Punktentscheidung der Ringrichter (1:2) die erste Profiniederlage.
Usyks Schwergewichtsregentschaft dauerte jedoch nicht lang. Weil er seiner Pflicht-Verteidigung nicht nachgekommen war, stehen nun drei statt vier WM-Titel auf dem Spiel. Den IBF-Gürtel sicherte sich der Brite Daniel Dubois im September nach dem Knockout-Sieg gegen Landsmann Anthony Joshua.
Der 36 Jahre alte Fury, der 2015 überraschend Wladimir Klitschko besiegt hatte und später gegen mentale Probleme und Drogenkonsum kämpfte, gilt für viele als unterlegen. Der 37 Jahre alte Usyk, der die Katze genannt wird, wird favorisiert und dürfte wieder auf seine flinke Beinarbeit und Explosivität setzen. Im ersten Duell wirkte sein britischer Kontrahent nicht in Topform, erwischte zwar den besseren Start in den Kampf, aber verlor das Spektakel in der zweiten Hälfte. In der 9. Runde brachte Usyk seinen Gegner eindrucksvoll an den Rand des Knockouts.