Stadt in Pakistan von Versorgung abgeschnitten
Nach einer Gewalteskalation zwischen Sunniten und Schiiten mit Dutzenden Toten ist die Stadt Kurram im Nordwesten Pakistans von der Versorgung abgeschnitten.
Sunnitische Gruppierungen blockieren nach Angaben eines Polizeisprechers seit Wochen die Hauptstrasse in Richtung der von mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadt in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Die Regierung will nun Nahrungsmittel und Medikamente einfliegen lassen, wie das Büro des Premierministers Shehbaz Sharif bekanntgab. Grund seien Berichte, wonach mehr als zwei Dutzend Kinder aufgrund des Mangels an Arzneimitteln gestorben seien.
Im vergangenen Monat kamen bei tödlichen Zusammenstössen in Kurram nach Angaben eines Polizeisprechers fast 150 Menschen ums Leben. Auslöser war ein tödlicher Anschlag auf einen Konvoi, in dem mehrheitlich Schiiten sassen. In der Region kommt es immer wieder zu Übergriffen auf dort lebende Schiiten durch sunnitische Gruppierungen.
Pakistan kämpft immer wieder mit zunehmender Gewalt durch militante Gruppen. In der an Afghanistan grenzenden Provinz Khyber Pakhtunkhwa sorgen vor allem die pakistanischen Taliban (TTP) immer wieder für Anschläge, die sich meist gegen Sicherheitskräfte richten.