Mehrere Tote bei Schüssen an Schule in Wisconsin
Bei einem Schusswaffenangriff an einer Schule im US-Bundesstaat Wisconsin sind nach Polizeiangaben mindestens zwei Menschen getötet worden.
Auch der mutmassliche Schütze oder die Schützin sei tot, teilte die zuständige Polizeibehörde in Madison mit. Während einer früheren Pressekonferenz sei «fälschlicherweise» von mindestens fünf Toten an der christlichen Schule in der Stadt Madison die Rede gewesen.
Laut Berichten amerikanischer Medien soll eine 17 Jahre alte Schülerin die Tat begangen haben. Zu den Todesopfern teilten die Behörden lediglich mit, dass es sich um eine Lehrkraft sowie um einen Schüler oder eine Schülerin handele, Namen wurden nicht bekanntgegeben.
Neben den Toten gebe es auch mehrere Verletzte, sagte Polizeichef Shon F. Barnes. Allerdings gab es auch hierzu widersprüchliche Angaben von der Polizei. Barnes äusserte sich auf Nachfrage nicht zu den möglichen Hintergründen der Tat oder dazu, ob die Schüsse von einem Mann oder einer Frau abgegeben wurden. Er betonte aber, dass die Polizei nicht geschossen habe.
US-Präsident Biden: «schockierend und skrupellos»
«Heute ist ein trauriger, trauriger Tag – nicht nur für Madison, sondern für das ganze Land», sagte Barnes. US-Präsident Joe Biden nannte die Tat «schockierend und skrupellos». Er forderte den Kongress auf, zu handeln und die Waffengesetze zu verschärfen. Es sei «nicht hinnehmbar, dass wir nicht in der Lage sind, unsere Kinder vor dieser Geissel der Waffengewalt zu schützen».
Die Schule im Mittleren Westen der USA bat über ihren Facebook-Account um Gebete und erklärte, man werde sobald wie möglich weitere Informationen bekanntgeben. Medienberichten zufolge besuchen rund 390 Schüler vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse die Schule.
Waffengewalt ein grosses Problem in den USA
In den Vereinigten Staaten gehört tödliche Schusswaffengewalt zum Alltag. Waffen sind dort nicht nur leicht verfügbar, sondern auch in enormer Stückzahl im Umlauf. Besonders folgenschwere Gewalttaten, etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei öffentlichen Veranstaltungen, entfachen immer wieder hitzige Debatten über eine Verschärfung des Waffenrechts – bislang jedoch ohne greifbare Fortschritte. Eine substanzielle Reform der Waffengesetze wird seit Jahren von den Republikanern blockiert.
Der oberste Gesundheitsbeamte der USA erklärte die Waffengewalt im Juni zur nationalen Gesundheitskrise. Nach Behördenangaben sterben jedes Jahr Tausende Menschen an Verletzungen, die durch Schusswaffen verursacht wurden – sei es durch Fremd- oder Eigenverschulden. Bei Kindern und Jugendlichen gehören Waffenverletzungen zu den häufigsten Todesursachen.