Grosse Schweizer Enttäuschung im Sprint: Nur ein Engadiner ist bei erstem Weltcupeinsatz zufrieden
Nach den beiden Podestplätzen im Teamsprint klappt bei den Schweizer Langläufern beim Heimweltcup in Davos im Einzelsprint nichts zusammen. Alle fünf Langläuferinnen und Langläufer scheitern in den Viertelfinals.
Auch der Davoser Lokalmatador Valerio Grond, der in der Qualifikation die siebtbeste Zeit aufstellte, kam überhaupt nicht auf Touren. In seinem zu langsamen Viertelfinal kam der Bündner bloss auf den vierten Platz und hatte keine Chance, als Lucky Loser über die Zeit weiterzukommen. Noch weiter von einer Halbfinal-Qualifikation entfernt waren Roman Alder (5. seiner Serie) und Janik Riebli (6.).
Bei den Frauen schafften es Nadine Fähndrich (als Mitfavoritin) und Anja Weber (als Aussenseiterin) in ihren Viertelfinalserien auch nur auf Platz 5. Fähndrich lief in Davos zuvor schon zweimal aufs Podest: vor zwei Jahren als strahlende Siegerin, vor drei Jahren als Dritte.
Leere Batterien und müde Beine
Sie war denn auch extrem enttäuscht und brauchte etwas Zeit, um sich wieder zu sammeln. «Ich weiss gar nicht, wann ich mich letztmals nicht für die Halbfinals eines Skatingsprints qualifizierte», meinte die 29-jährige Luzernerin schliesslich. Nach einer Erkältung in der letzten Woche und dem Effort mit dem 3. Platz im Teamsprint am Freitagabend waren die Batterien aber offensichtlich leer.
«Ich war sicher etwas müde, nach gestern (Freitag) nicht ganz frisch», stellte sie fest. Dort war sie im Teamsprint zusammen mit Anja Weber auf den 3. Platz gelaufen. Die Erkältung habe sie eigentlich gut überwunden, aber sie sei am Beginn dieser Saison sicher noch nicht top in Form. «Da brauche ich dann etwas länger, um eine Belastung wie im Teamsprint zu verarbeiten.»
Nur Alder zufrieden
Ähnliches konstatierten Valerio Grond und Janik Riebli, die als Zweite im Teamsprint sogar so gut klassiert waren wie noch nie. Die Beine waren aber schwer, und bei einsetzendem Schneefall liefen auch die Ski nicht so gut wie noch am Freitagabend. So war am Ende einzig Roman Alder mit seinem Tag zufrieden. Der eben erst 20-jährig gewordene Engadiner qualifizierte sich in seinem ersten Weltcupeinsatz überhaupt gleich für die Viertelfinals und holte Punkte. «Eine super Erfahrung für mich», freute sich der Läufer aus Pontresina.
Grond konnte sich sein Ausscheiden im Viertelfinal trotz der fehlenden Frische hingegen nicht so recht erklären. Im Prolog war er als Siebter noch so gut wie selten gewesen. Der von seinem Obwaldner Fanklub frenetisch angefeuerte Riebli stellte hingegen früh fest, dass er die Beine für einen weiteren Exploit nicht hatte.
Den Sieg holten sich hochüberlegen die beiden Topfavoriten und Olympiasieger Johannes Klaebo bei den Männern und Jonna Sundling bei den Frauen. Zum Abschluss des erstmals über drei Tage laufenden Weltcups im Landwassertal steht am Sonntag noch ein Wettkampf über 20 km in der klassischen Technik an. Podestplätze wie am Freitag liegen da gegen die skandinavische Übermacht im Normalfall keine drin.