Römische Brutus-Münze für 1,84 Millionen versteigert
Eine äusserst seltene römische Münze mit dem Bildnis von Brutus, dem berühmten Mörder von Julius Cäsar, ist am Montag in Genf für 1,84 Millionen Franken versteigert worden. Das teilte der Münzhändler Numismatica Genevensis mit, der für die Auktion verantwortlich war.
Die Goldmünze wurde für mehr als 1,84 Millionen Franken inklusive Verkaufsprovision «an einen europäischen Sammler» verkauft, wie das Unternehmen in einer Mitteilung bekannt gab. Der Verkauf sei ein «intensiver Kampf zwischen acht Online-Bietern» gewesen. Der Preis lag ursprünglich bei über 742.000 Euro.
Dieser Aureus (die römische Goldmünze) sei «ein Stück Geschichte», das mit den letzten Kapiteln der römischen Republik verbunden sei, hatte Frank Baldacci, der Direktor von Numismatica Genevensis, vor einigen Tagen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärt.
Die Münze habe ein Gewicht von 8 Gramm und eine ähnliche Grösse wie ein Euro. Sie stamme aus dem Jahr 42 vor Christus und sei vom Caesarenmörder Brutus geprägt worden. Auf der Vorderseite zeige sie das Profil von Brutus’ Kopf, umgeben von Lorbeerblättern – auf der Rückseite feiere sie Brutus’ jüngste militärischen Siege mit kriegerischen Symbolen. Brutus habe nach der Ermordung von Julius Caesar versucht, die Macht an sich zu reissen. Die Münze habe daher auch einen «Propagandawert» gehabt.
Von Hand zu Hand durch Jahrhunderte
Der Aureus reiste durch die Jahrhunderte und wurde von Hand zu Hand weitergereicht, wo er vor den Augen der Öffentlichkeit geschützt war. Er kam erst in den 1950er Jahren zum Vorschein, als er im Katalog eines privaten Sammlers veröffentlicht wurde. Später tauchte die Münze bei einer Auktion 2006 in Zürich auf, wo sie für 360.000 Franken an einen anderen privaten Sammler verkauft wurde.
Sie wird in einem luftdichten Behälter aufbewahrt, um Veränderungen zu verhindern und um «ihre Echtheit zu garantieren», sagte Baldacci und erklärte, dass die Zertifizierung durch spezialisierte Unternehmen unter anderem durch den Vergleich mit anderen antiken Münzen und die Untersuchung des verwendeten Goldes erfolgt.
Sie ist eines von 17 bekannten Exemplaren.