Moskau und Kiew streiten um Identität von Soldatenleichen
Russland hat nach eigenen Angaben die beim Abschuss eines Transportflugzeugs umgekommenen ukrainischen Kriegsgefangenen an Kiew übergeben.
«Es ist geschehen, und ich war dabei», sagte die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Wann die Übergabe erfolgt sein soll, sagte sie nicht. Der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Koordinationsstab in der Ukraine bestätigte die Identität der Leichen zunächst nicht. Dafür seien Expertisen zur Identifikation der Überreste abzuwarten.
Ende Januar war ein russisches Transportflugzeug des Typs Iljuschin Il-76 im Grenzgebiet Belgorod mutmasslich von ukrainischer Seite abgeschossen worden. Moskau behauptete, dass an Bord 65 ukrainische Kriegsgefangene für einen Austausch an der nahen Grenze waren. Kiew bestätigte zwar den für diesen Tag geplanten Austausch, das Flugzeug sei jedoch für den Transport von Flugabwehrraketen und nicht von Kriegsgefangenen verwendet worden, hiess es.
Die Ukraine wehrt sich seit über zweieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Seit Kriegsbeginn hat die ukrainische Seite über 3700 Gefangene zurückerhalten.
Zuletzt hatte Russland der Ukraine Ende November über 500 Soldatenleichen übergeben. Die grosse Anzahl der ukrainischen Leichen auf russischer Seite hängt mit dem Vormarsch der Moskauer Truppen zusammen. Das führt dazu, dass die Ukraine eigene Gefallene teilweise nicht bergen kann.