Militärjunta in Burkina Faso feuert Premier und löst Regierung auf
Die Militärjunta im westafrikanischen Burkina Faso hat den Premierminister des Landes seines Amtes enthoben und die Regierung aufgelöst. Dies gab der Anführer der Junta, Übergangspräsident Ibrahim Traoré, am Freitagabend per Dekret bekannt.
Demnach sollen die Minister ihre Ämter so lange fortführen, bis eine neue Regierung gebildet wurde. Eine Begründung für die Entlassung wurde nicht genannt. Premierminister Apollinaire Kyélem de Tambéla hatte seinen Posten seit Oktober 2022 inne.
Die seit einem Putsch 2022 regierende Militärjunta in dem Sahel-Staat kontrolliert Schätzungen zufolge nur knapp die Hälfte des Staatsgebiets. Im Norden Burkina Fasos sind wie in den Nachbarstaaten Mali und dem Niger islamistische Gruppen aktiv, die den Terrormilizen Al-Kaida und Islamischer Staat die Treue geschworen haben. Nach Erhebungen der Konfliktdatenorganisation Acled wurden allein 2023 mehr als 8.400 Menschen im Konflikt in Burkina Faso getötet, davon mindestens 2.300 Zivilisten.