Rekordhoher CO2-Ausstoss durch Waldbrände in Nord- und Südamerika
Verheerende Waldbrände aufgrund langanhaltender Trockenheit in Nord- und Südamerika haben in diesem Jahr in mehreren südamerikanischen Ländern zu einem rekordhohen CO2-Ausstoss geführt. Millionen Hektar Wald wurden laut dem EU-Erdbeobachtungsprogramm vernichtet.
Wie der Atmosphärenüberwachungsdienst des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (Cams) am Donnerstag mitteilte, wurden durch die Brände Millionen Hektar Wald und Ackerland im Amazonasgebiet, in Kanada und im Westen der USA zerstört. Überdies beschleunigte die durch den Klimawandel verschärfte Dürre demnach die Brände im weltweit grössten Feuchtgebiet Pantanal, das sich Brasilien, Bolivien und Paraguay teilen.
Die massiven Brände in Südamerika hatten laut Cams auch Auswirkungen auf die Luftqualität auf «kontinentaler Ebene». Riesige Rauchschwaden haben in diesem Jahr Grossstädte wie Brasilia, Rio de Janeiro und São Paulo eingehüllt; die Luft dort war über mehrere Wochen hinweg durch die starke Rauchentwicklung belastet.
«Historisches» Ausmass
Das Ausmass einiger Brände habe «historische Dimensionen» erreicht, erklärte der Cams-Experte Mark Parrington. Dies betreffe insbesondere Bolivien, das Pantanal und in Teilen das Amazonasgebiet. Die Feuer in den kanadischen Wäldern waren dem Wissenschaftler zufolge erneut «extrem».
Im Pantanal kam es 2024 zu einer «beispiellosen Waldbrandaktivität», die laut Cams eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem und seine Artenvielfalt darstellt. In Nicaragua wurden laut dem EU-Programm die höchsten Kohlenstoffemissionen durch Brände aller Zeiten verzeichnet. In Bolivien lagen die jährlichen Kohlenstoffemissionen deutlich über dem bisherigen Rekord.