Zürcher Loverboy-Opfer beschenkt Peiniger
Das Opfer im Zürcher Loverboy-Prozess hat am Montag vor Obergericht dargelegt, wie es die Ereignisse verarbeitete. Dabei suchte die heute volljährige Frau auch den Kontakt zu ihrem mutmasslichen Peiniger - und beschenkte ihn.
Im vergangenen Jahr suchte das Opfer mehrfach die Nähe zum 23-jährigen Hauptbeschuldigten. Sie ging zu seiner Wohnung, klingelte, legte einmal eine Rose hin und einmal ein Armband. Sie habe sich damals eine Umarmung erhofft.
Sie hege aber keine Gefühle mehr für ihn, betonte sie. «Ich wollte nur mit ihm reden, um mit der Sache abzuschliessen.» Eine Therapie macht sie heute nicht mehr.
Dieser Fall ist ein drastisches Beispiel der so genannten Loverboy-Missbrauchsform. «Loverboys» sind Männer, die Mädchen oder Frauen, die in sie verliebt sind, abhängig machen und ausbeuten.
Häufig drängen sie die Opfer zu Sex mit anderen – so war es auch bei diesem Fall aus Winterthur. Beschuldigt sind neben dem 23-Jährigen auch vier seiner «Bros», also Kollegen, die an den Übergriffen beteiligt waren.