Krawalle und Massenpanik fordern viele Opfer
Bei Krawallen und einer anschliessenden Massenpanik in einem Fussballstadion in Guinea sind am Sonntagabend nach offiziellen Angaben mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen.
Auslöser war ein umstrittener Schiedsrichterentscheid im Final eines Turniers in der Stadt Nzerekore. Einige Fans hätten mit Steinen geworfen, woraufhin es zu einer Panik und Gedränge gekommen sei.
Videoaufnahmen zeigen Dutzende von Menschen beim Versuch, über hohe Mauern zu klettern, um sich in Sicherheit zu bringen. Ein Vertreter der Stadtverwaltung sagte, unter den Opfern seien viele Minderjährige, die in den Tumult geraten seien, nachdem die Polizei Tränengas eingesetzt habe. Es habe Chaos geherrscht. Einige Eltern hätten Leichen geborgen, bevor diese offiziell erfasst worden seien.
In Nzerekore handelte es sich um ein Turnier, das zu Ehren des Juntachefs Mamadi Doumbouya ausgetragen wurde, der seit einem Putsch im September 2021 an der Macht ist. Derartige Turniere haben in den vergangenen Wochen zugenommen. Mutmasslich hängen sie mit einer möglichen Kandidatur Doumbouyas bei der nächsten Präsidentschaftswahl zusammen. Die Opposition machte die Behörden für die Vorgänge verantwortlich.