Neue Methode hilft bei Erkennung von schädlichem Industrieabwasser
Forschende der Fachhochschule Nordwestschweiz haben eine Methode zur Erkennung von schädlichem Industrieabwasser entwickelt. Sie unterstützt Betriebe dabei, kostengünstig und umweltfreundlich Abwasser zu behandeln.
So könne das Abwasser unbedenklich in die öffentliche Kanalisation eingeleitet werden, teilte die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) am Dienstag auf ihrer Website mit. Von Industriebetrieben gelangten viele chemische Substanzen ins Abwasser, deren Auswirkungen auf die Umwelt nahezu unmöglich abzuschätzen sei.
Betriebe behandeln ihr Abwasser mit verschiedenen Technologien vor und sorgen so dafür, dass der Gesamtteil des gelösten organischen Kohlenstoffs den gesetzlichen Grenzwert nicht überschreitet. Dieser Wert hänge allerdings nicht mit dem toxischen Potenzial des Abwassers zusammen, sagte Miriam Langer, Professorin für Ökotoxikologie an der FHNW im Communiqué.
Wirkung der Stoffe wird sichtbar
Die entwickelte Methode der FHNW helfe dabei, die Wirkung aller im industriellen Abwasser enthaltenen Stoffe sichtbar zu machen. In einem ersten Schritt bauen Mikroorganismen aus Klärschlamm organische Stoffe im Abwasser ab. Dieser Abbautest liefere die Ergebnisse schneller als der etablierte Standardtest. Nämlich in nur sieben statt 28 Tagen.
Weiter werde die Wirkung des Industrieabwassers auf eine Gruppe besonders empfindlicher Bakterien abgeschätzt, den Nitrifikanten, hiess es weiter. Diese bauen in biologischen Abwasserreinigungsanlagen Ammonium ab. Die Nitrifikanten-Aktivität zeige, ob Abwässer den natürlichen Abbauprozess stören.
Im letzten Test, dem Biotest, zeige sich dann, ob die im Abwasser verbliebenen Stoffe für Lebewesen giftig sind, schrieb die FHNW. Geprüft wird deren Einfluss auf das Wachstum von einzelligen Algen, die Schwimmfähigkeit von Wasserflöhen und die natürliche Leuchtkraft biolumineszierender Bakterien.