Alleinstehende Seniorinnen haben oft nicht die passende Wohnung
Ältere alleinstehende Frauen leben aus finanziellen Gründen häufig in Wohnungen, die ihren Bedürfnissen nicht mehr entsprechen. Oft verhindert auch das knappe Wohnungsangebot aber einen Umzug. Laut einer Studie könnten alternative Wohnmodelle eine Lösung sein.
Die Studie «Alleinlebende Frauen der Babyboomer-Generation im Wohndilemma» befasste sich mit der Wohn- und Lebenssituation von Seniorinnen in der Schweiz. Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) veröffentlichte sie am Dienstag.
Viele allein lebende und über 65-jährige Frauen hätten Wohnungen, die ihren Bedürfnissen nicht mehr entsprächen. Eine kleinere und altersgerechte Wohnung zu wechseln, sei für sie aber oft nicht möglich, schrieb das BWO. Entweder hätten die Frauen zu wenig Geld für den Umzug oder sie fänden nichts Passendes.
Laut Studie wirkt sich eine Verbesserung der Wohnsituation positiv auf Wohlbefinden und Sozialleben aus. Den Frauen wird empfohlen, vorausschauend zu planen und für alternative Wohnformen wie etwa Wohngemeinschaften offen zu sein – die Studie sieht Wohnformen mit gemeinschaftlich genutzten Räumen als eine Lösung für die Frauen.
Den Gemeinden wird empfohlen, den kommunalen Immobilienbestand zu erhalten und auszubauen. Öffentlich-private Partnerschaften sollten gefördert werden und die finanzielle Unterstützung von Wohnbaugenossenschaften gesichert oder gar ausgebaut werden.
Die Studie wurde von einer Hochschul-Forschungsgemeinschaft im Auftrag des BWO und der Fondation Leenaards durchgeführt. 2022 lebten laut Bundesamt für Statistik rund 286’300 alleinstende und zwischen 55 und 75 Jahre alte Frauen in der Schweiz, rund ein Viertel aller Frauen dieser Altersgruppe.