Lugano erteilt dem FCZ eine Lektion
Der FC Zürich verliert die Tabellenführung in der Super League. Er geht im Spitzenspiel in Lugano mit 1:4 unter.
Die Zürcher erlebten einen Nachmittag zum Vergessen im Tessin. Der Absturz war umso schmerzvoller, als zunächst nichts darauf hinwies. Dem entthronten Leader gelang eine starke Startviertelstunde, aus der er mit einer 1:0-Führung herausging. Das Tor von Mounir Chouiar blieb dann aber lange Zeit die letzte positive Aktion des FCZ, der die letzte halbe Stunde zu zehnt über sich ergehen lassen musste. Topskorer Juan Perea leistete sich beim Stand von 1:4 eine Tätlichkeit gegen Albian Hajdari.
Pereas Ellenbogenschlag in den Nacken des Gegenspielers widerspiegelte den Frust, der sich beim Gast in den Minuten zuvor angesammelt hatte. Verloren ging der Match schon in der zweiten Viertelstunde, in der Lugano die FCZ-Defensive im Minutentakt in Verlegenheit brachte. Fast jeder Pass hinter die Abwehr resultierte in jener Phase in einer Torchance. Renato Steffen (22.), Anto Grgic mittel Penalty (25.) und Shkelqim Vladi (30.) profitierten bei ihren Treffern vom 0:1 zum 3:1 davon.
Die Rechnung für das Chaos in der Abwehr der Zürcher, das die Luganesi mit ihren starken, überraschenden Pässen in die Tiefe auslösten, hätte noch gesalzener sein können. Ein Tor der Tessiner wurde aberkannt und einmal konnte FCZ-Keeper Yanick Brecher das Direktduell gegen Vladi für sich entscheiden.
Die Zürcher kamen nicht mehr zurück ins Spiel, auch wenn Trainer Ricardo Moniz mit drei Wechseln zur Pause den Umschwung personell einzuläuten versuchte. Nur fünf Minuten nach der Pause traf Steffen mit seinem sechsten Saisontor zum 4:1. Und als sich die Offensive der Gäste wieder einmal gefährlich zeigte, stoppte Perea den Aufschwung mit seiner Tätlichkeit abrupt. Am nächsten Samstag hat der FCZ im Derby gegen GC einiges gutzumachen.
Telegramm und Tabelle:
Lugano – Zürich 4:1 (3:1)
SR San. – Tore: 9. Chouiar (Kryeziu) 0:1. 22. Steffen (Grgic) 1:1. 26. Grgic (Penalty) 2:1. 30. Vladi (Doumbia) 3:1. 50. Steffen 4:1.
Lugano: Saipi; Zanotti (76. Mai), Papadopoulos, Hajdari, Martim Marques (65. Valenzuela); Doumbia, Grgic; Steffen (76. Cimignani), Daniel Dos Santos (76. Macek), Bottani; Vladi (81. Przybylko).
Zürich: Brecher; Gómez, Katic, Kryeziu (69. Kamberi), Tosic (46. Ligue); Mathew, Krasniqi; Rodrigo Conceição (46. Emmanuel), Chouiar (78. Coulibaly), Oko-Flex (46. Ballet); Perea.
Bemerkungen: 62. Rote Karte gegen Perea (Tätlichkeit). Verwarnungen: 8. Papadopoulos, 25. Gómez, 26. Chouiar, 58. Kryeziu, 67. Hajdari.
Die weiteren Spiele der 15. Runde. Samstag: Grasshoppers – Winterthur 1:1 (0:0). Luzern – Young Boys 1:1 (0:1). Lausanne-Sport – Sion 1:0 (0:0). – Sonntag: St. Gallen – Yverdon 16.30. Basel – Servette 16.30.
1. Lugano 15/28 (25:16). 2. Zürich 15/26 (23:19). 3. Basel 14/25 (35:15). 4. Servette 14/25 (23:21). 5. Luzern 15/23 (27:23). 6. Lausanne-Sport 15/23 (23:20). 7. St. Gallen 14/20 (25:19). 8. Sion 15/17 (18:19). 9. Young Boys 15/17 (19:24). 10. Yverdon 14/15 (15:25). 11. Winterthur 15/12 (11:32). 12. Grasshoppers 15/10 (14:25).