«Ich kann mit den Schlüsselpersonen auf Augenhöhe verhandeln»
Ruth Metzler-Arnold, die neue Präsidentin von Swiss Olympic, äussert sich zu ihren Gefühlen nach der Wahl, dem deutlichen Ergebnis und dazu, was sie prioritär anpacken will.
Ruth Metzler-Arnold, seit langem war der 22. November in Ihrer Agenda dick angestrichen, nun haben Sie die Wahl gewonnen. Was für Gefühle empfanden Sie, als Sie das Ergebnis hörten?
«Mir geht es sehr gut. Ich bin sehr glücklich und auch sehr zufrieden und dankbar, dass mir so viele Verbände das Vertrauen ausgesprochen haben und mich als Präsidentin von Swiss Olympic für die nächsten Jahre unterstützen.»
Es war – mit 329:162 Stimmen – ein deutliches Verdikt zu Ihren Gunsten. Ihre Person und Ihr Programm kam bei den Verbänden offenbar klar besser an. Was gab den Ausschlag?
«Wohl das, was ich eben mitbringe. Einerseits meine politische Vergangenheit, dann aber vor allem auch meine Führungserfahrung auf strategischer Ebene in der Wirtschaft, bei grossen und kleinen Unternehmen und Organisationen. Auch die internationale Erfahrung bringe ich mit – für all das stehe ich.»
Was ist Ihre Vorgehensweise, was packen Sie ab dem 1. Januar prioritär an?
«Etwas, das auf dem Tisch ist, ist die ganze Finanzierungsgeschichte. Was passiert mit dem Expertenbericht Gaillard (zur Aufgaben- und Subventionsprüfung des Bundes – Red.), was schickt der Bundesrat davon in die Vernehmlassung? Ich will verstehen, was der bisherige Swiss-Olympic-Präsident und der -Direktor in dieser Sache bislang schon gemacht haben und was die nächsten wichtigen Schritte sind.»
Auf Ebene Bund sieht es eher nach einer Sparübung aus. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass der Sport möglichst verschont wird?
«Das ist die grosse Herausforderung, wenn man die ganze politische Landschaft anschaut. Aber gerade deshalb bin ich überzeugt, dass es an der Spitze von Swiss Olympic ein politisches Profil braucht. Hilfreich ist meine Erfahrung als Regierungsrätin und Bundesrätin, aber auch als Präsidentin von Switzerland Global Enterprise (die offizielle Exportförderorganisation der Schweiz – Red.), bei der wir eine Leistungsvereinbarung mit dem Bund haben und bei der wir auch immer wieder unsere Finanzierung sicherstellen müssen. Ich kenne alle diese Prozesse sehr genau. Es ist ein riesengrosser Vorteil, dass ich mit den Schlüsselpersonen auf Augenhöhe verhandeln kann.»
Was sind weitere wichtige Punkte für Ihre ersten vier von vielleicht auch acht Jahre als Präsidentin von Swiss Olympic?
«Das sind laufende Grossprojekte wie die Olympischen und Paralympischen Winterspiele, aber auch die European Championships. Dazu will ich möglichst rasch meine Kolleginnen und Kollegen, ob wieder- oder neugewählt, im Exekutivrat kennenlernen. Da will ich möglichst rasch ein starkes Team beieinander haben. Damit wir miteinander all die anstehenden Herausforderungen bewältigen können.»
Was sind Ihre persönlichen Prioritäten im Sport?
«Ich sehe mich als recht polysportiv. Ich renne gerne, mache gerne Nordic Walking, ich fahre Ski, spiele Golf. In den Ferien reite oder tauche ich ab und zu auch mal. Ich war auch schon hochalpin unterwegs. Das alles macht mich aus, wobei ich feststelle, dass das viele von mir gar nicht so gewusst haben.»